Schlauer Fuchs 2017
Philippseck (gs). Batterie abklemmen oder nicht? Diese Maßnahme wurde an der ersten Station des Nacht-Orientierungs-Marsches „Schlauer Fuchs“ der Reservistenkameradschaft (RK) Philippseck eifrig diskutiert. Vier Mannschaften hatten zuvor ihren Auftrag für die vier Kilometer lange Strecke durch die Wälder rings um Waldsolms-Weiperfelden erhalten und mussten unterhalb der „Felsenhütte“ ihr Können in Erster Hilfe unter Beweis stellen. Als bester Beweis der zivil-militärischen Zusammenarbeit hatten drei Mann der Freiwilligen Phippsecker Feuerwehr aus Butzbach-Fauerbach diese Station besetzt. Diese hatten trotz des Feuerwehr-Verbands-Tags in Butzbach wie in der Vergangenheit die Reservisten unterstützt und die nicht ganz einfache realistische Sanitätsaufgabe für die Teilnehmer ausgedacht. Zwei Personen waren mit ihrem Pkw gegen einen Baum gefahren. Die Streifensoldaten kamen dazu und mussten sofort handeln. Das bedeutete, die Unfallstelle absichern, die beiden Verletzten aus dem Auto holen, erstversorgen und den Rettungsdienst alarmieren. Gefordert wurde das ganze Programm, das bei jedem Erste-Hilfe-Kurs gelehrt wird. Da die Reservisten bei derartigen Wettkämpfen immer wieder ihr Können in der Selbst- und Kameradenhilfe unter Beweis stellen, gab es hier auch keine Probleme –lediglich das Fragezeichen zum Abklemmen der Batterie. Das könnte, so erklärte der Stationsleitende, schlimmstenfalls einen Airbag auslösen, was zu weiteren Verletzungen führen könnte. Zudem ließen sich ohne „Saft“ oft keine Autofenster mehr öffnen, und andere Hilfsmittel funktionierten nicht mehr. Also gab es für das Verhalten mit der Batterie weder Plus- noch Minuspunkte. Die anderen Erste-Hilfe-Maßnahmen wurden registriert und bei der sofortigen „Manöverkritik“ erörtert.
Zu Beginn der Übung hatte RK-Vorsitzender Major der Reserve (d. R.) Friedhelm Becker die 32 Teilnehmer begrüßt. Er freute sich über weitaus mehr Wettkämpfer als bei der Übung im vergangenen Jahr. Die vier Gruppen, die im Abstand von 30 Minuten auf die Strecke geschickt wurden, mussten feststellen, ob das Gelände feindfrei ist sowie eine geeignete Stellung zur Sicherung der Taunushöhen erkunden und ausbauen. Gefordert wurden unterwegs neben dem richtigen Verhalten als Spähtrupp das Auffinden verschiedener Punkte, Schießen mit Luftgewehr und Luftpistole, das Erkennen von taktischen Zeichen und ein Wissenstest.
Anhand von Koordinaten mussten beim Start die verschiedenen Ziele gefunden und in der Karte eingetragen werden. Um sicher zu gehen, dass diese Aufgabe von den Gruppenführern richtig gelöst wurde, gab es danach die Kontrolle durch Major d. R. Friedhelm Becker, „denn wir wollen in der Nacht keine Gruppe suchen, die sich verlaufen hat“. Doch diese Sorge war unbegründet, alle Anlauf-Punkte wie die „Fischerhütte“ und verschiedene Wegegablungen wurden erkannt und in der Karte markiert.
Mit dabei war auch wieder eine Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Hundstadt. Vergangenes Jahr hatten einige Feuerwehrleute das Übungsgeschehen mitbekommen und sich spontan zur Teilnahme am Wettkampf entschlossen. Das war möglich gewesen, weil diese Übung nicht mehr eine dienstliche Veranstaltung der Bundeswehr ist (die Teilnehmer wären in diesem Fall Soldaten mit allen Rechten und Pflichten), sondern eine Veranstaltung des Reservistenverbandes, bei der die Reservisten ihre Uniform tragen dürfen und auch Zivilisten mitmachen dürfen.
Sieger wurden die gemischte Gruppe Mike Kilo, sie hatte beim Sanitätsdienst 75, bei der Strecke mit Wertung der Marschzeit 90, bei der Erkundung 100, bei der Waffenausbildung 78, bei der taktischen Aufgabe 100, beim Wissenstest 72 Punkte, was zusammen 515 Punkte ergab. Platz zwei mit 497 Punkten ging an die Gruppe „Flinkes Wiesel“ (RK Wetterau) mit 90/100/100/42/100 und 65 Punkten an den verschiedenen Stationen. Dritter wurde die RK Lich mit 475 Punkten (75/100/100/44/100/56). Die Feuerwehr Hundstadt holte 454 Punkte (75/80/100/22/100/72).