Neuer stellvertretender Kreisschießsportbeauftragter

In einer erweiterten Kreisvorstandssitzung  in Fernwald-Steinbach  ernannte Kreisvorsitzender Oberstabsfeldwebel der Reserve Achim Höll (links) den Hauptgefreiten der Reserve Arnd Gath zum neuen stellvertretenden Schießbeauftragten der Kreisgruppe Oberhessen. Dieser Schritt war erforderlich, weil  der seitherige Amtsinhaber, Hauptmann der Reserve Wolfgang Schneider,  aus Altersgründen ein wenig kürzer treten möchte. Wolfgang Schneider (Mitte) bekam für seinen unermüdlichen Einsatz und für herausragende Leistungen den Coin der Kreisgruppe Oberhessen. Er war acht Jahre lang  stellvertretender Kreis-Schießbeauftragter.

Jahreshauptversammlung RK Lautertal

Lautertal (gs). 29 Veranstaltungen der Reservistenkameradschaft (RK) Lautertal und in der Kreisgruppe Oberhessen im Verband der Reservisten der deutschen Bundeswehr standen vergangenes Jahr auf dem „Dienstplan“ der ehemaligen Soldaten. Das berichtete Vorsitzender Oberstabsfeldwebel der Reserve (d. R.) Achim Höll in der Jahreshauptversammlung im Gemeinschaftshaus von Engelrod. Achtmal gab es eigene Aktivitäten. Los ging es mit der Jahreshauptversammlung für 2023. Der sicherheitspolitische Abend mit Fregattenkapitän a. D. Prof. Frank Reinighaus über Drohnen stieß auf großes Interesse.  Nach dem Helferfest richtete die RK im Raum Seibelsdorf ihren ersten K-3-Marsch aus. Bei dieser Veranstaltung legten die 35 Teilnehmer und Teilnehmerinnen 15 Kilometer mit Gepäck zurück, das alles geschah zur Erinnerung an die am 2. April 2010  im „Karfreitags-Gefecht“ in Afghanistan gefallenen Bundeswehrsoldaten. Auf großes Interesse stieß auch das Kinder- und Jugendbiwak am Grillplatz in Engelrod. Bei dessen Besuch wurde Bürgermeister Lukas Becker Mitglied der Kameradschaft. Am 3. Oktober war die Feierstunde zum Tag der deutschen Einheit. Am Volkstrauertag wurde ein Kranz niedergelegt.

Auf Kreisebene und bei Besuchen anderer Kameradschaften gab es Schießen, Informationen über Sicherheitspolitik und militärische Weiterbildung, so der Vorsitzende. 

Obergefreiter der Reserve Manfred Rühl wurde für 20 Jahre Mitgliedschaft im Reservistenverband geehrt.

Am 29. März, so berichtete der stellvertretende Vorsitzende Stabsunteroffizier d. R. Michael Greff, findet der K-3 Marsch (bundesweit ist es der 15.) mit Start und Ziel in Hopfmannsfeld statt. Los geht es um 8.30 Uhr, Reservisten und Soldaten marschieren mit 15 Kilogramm Gepäck 15 Kilometer, es gibt auch eine verkürzte Strecke über zehn Kilometer mit zehn Kilo Gepäck. Auf der Route solle auch Schönheit der oberhessischen Landschaft genossen werden, ein Eilmarsch sei nicht vorgesehen, so Greff. Für Verpflegung an Start und Ziel werde gesorgt. Die Veranstaltung solle gesellig ausklingen. Mitmachen könnten alle, also auchZivilisten. Anmeldung ist unter rklautertal@gmail.com bis zum 15. März erforderlich. 

Geplant sind am 26. Februar eine Informationsveranstaltung zum „Enkeltrick“, am 9. und 10. August das Kinder- und Jugendbiwak, am  3. Oktober die Gedenkfeier zum Tag der deutschen Einheit und am 16. November die Teilnahme am Lautertaler Gedenken zum Volkstrauertag.

Bild:
Vorsitzender Achim Höll (rechts) ehrte Manfred Rühl wurde für 20 Jahre Mitgliedschaft im Verband. 

Zweites Kinder-, Jugendbiwak der RK Lautertal in Engelrod

Engelrod (gs). Es hatte sich in Lautertal herumgesprochen, dass das Kinder-Biwak im Rahmen der Ferienspiele eine interessante und spannende Angelegenheit ist. Vergangenes Jahr waren die Teilnehmerzahlen recht niedrig, doch diesmal wollten 21 Jungen und Mädchen einen abwechslungsreichen Nachmittag, Nachtwanderung und Übernachtung in Zelten erleben. Dazu wurden nach ihrer Ankunft die Zelte aufgebaut und behaglich eingerichtet. Was man bei kleinen „Wehwehchen“ machen kann, wurde in einer Sanitätsausbildung erläutert, in der Praxis wurde diese durch das Anlegen von Verbänden geübt. Wie unterschiedlich die Wahrnehmungen bei Tag und Nacht sind gab es unter dem Punkt „Hören und Sehen bei Nacht“. Denn in der Dunkelheit muss man sich besonders anstrengen, um etwas zu sehen, auf der anderen Seite werden die Umweltgeräusche  besser wahrgenommen. Spannend war dann die Nachtwanderung, gemeinsam wurden die Mahlzeiten hergerichtet. Ein wenig Technik gab es auch, die Reservisten hatten einige Bundeswehr-Fahrzeuge aus ihren Privatbestand aufgefahren. Bürgermeister Lucas Becker ließ sich vor Ort an der Grillhüte in Engelrod über die Arbeit der Reservisten informieren und legte auch mal die schwere Schutzweste an. Das alles hat ihn dazu bewogen, als Mitglieder der Reservistenkameradschaft Lautertal beizutreten. Auch am Samstagmorgen war er wieder vor Ort, um gemeinsam mit den Kindern und den sie betreuenden Reservisten zu frühstücken. 

Die Teilnehmer des Biwaks 2024.
Ein Blick ins Zelt, in dem übernachtet wurde.
Bürgermeister Lukas Becker (rechts) ließ sich informieren und wurde danach spontan Verbands-Mitglied.

Den Kindern wurde viel Abwechslung geboten

Fotos: RK Lautertal

Gedenkveranstaltung der RK Lautertal zum Tag der deutschen Einheit

Engelrod (gs). Die Reservistenkameradschaft (RK) Lautertal zeigte auch diesmal wieder Flagge. Seit der Wiedervereinigung gedenken die ehemaligen Bundeswehrsoldaten im Ortsteil Engelrod am 3. Oktober dieses für Deutschland bedeutsamen Ereignisses. Mal größer, beim zeitgleichen „Tag der Reservisten“, mal mit Gästen von den Alpini aus Arco und der Associazione Arma Aeronautica Alto Garda (italienische Luftwaffen-Reservisten) und mal kleiner, wie in heuer mit Gästen befreundeter Kameradschaften aus Lauterbach/Wartenberg und Lanzenhain. Von der örtlichen Politik begrüßte RK-Vorsitzender Oberstabsfeldwebel der Reserve (d. R.) Ortsvorsteherin Sabine Kreis und Bürgermeister Lukas Becker. Der Gesangverein konnte aus personellen Gründen diesmal nicht auftreten.

Bürgermeister Becker, seit dem Ferien-Spiel-Biwak der RK, Förder-Mitglied im Verband der Reservisten der deutschen Bundeswehr, ging auf die Bedeutung von Einigkeit, Recht und Freiheit im Text der Nationalhymne ein. Diese Worte sollten bis ans Ende der Welt gelten, sagte er. Menschen hätten dafür gekämpft. Bundeswehr und Reservisten setzten sich gemeinsam für den Frieden ein.

Hauptfeldwebel d. R. Martin Kern ging auf das Grundgesetz und die Gründung der Bundesrepublik Deutschland vor 75 Jahren ein. Seit 1949 „lebten wir in einer Zeit, in der sich viele Mitbürger nicht für Politik interessierten“, denn die Sorgen galten der tägliche Mahlzeit oder einer intakten Wohnung. Es folgten der Aufschwung, das Wirtschaftswunder, die Rückkehr der letzten Kriegsgefangenen. Die Bundeswehr sei durch den Anschub der USA als Prellbock im kalten Krieg gegen den Osten gegründet worden. Er sprach von Höhen und Tiefen in den Ost-West-Beziehungen zwischen 1960 bis Ende der 1980er. Die Gefährlichkeit der Lage hätten viele Menschen gar nicht mitbekommen, und wenn, dann  erst als die Gefahr gebannt war. Er erwähnte den Zerfall der UdSSR mit den damit verbundenen Unsicherheiten. Im Westen sei man froh gewesen, als der vermeintlich einschätzbare pro-westlich orientierte Herr Putin aus dem Hause des KGB Präsident Boris Jelzin ablöste. „Die Fäden waren gesponnen und wurden durch Putin geschickt über Jahre hinweg zu festen Seilen gedreht. Vor deren Existenz wir heute plötzlich überrascht stehen und feststellen, die Knoten sind ohne Schwert nicht zu öffnen. Jetzt muss sich zeigen, ob die Schwerter aus weicher Bronze oder aus dem Stahl sind, den wir Putin zeigen müssen, indem wir dessen Opfer damit ausrüsten, sie bewehren, um sie in die Lage zu bringen, sich angemessen zu verteidigen und zu siegen“, sagte er mit Hinweis auf den Ukraine-Krieg. Gemäß der Konventionen für angegriffenen, überfallene Staaten stellte er die Frage, könnten oder dürften wir diejenigen sein, die durch Unterlassung den Wunsch eines Volkes nach Freiheit und Demokratie nicht nach Kräften nicht unterstützen.  Und das von einem Volk, das in seiner Hymne die Freiheit besinge, so Kern

Zu den Klängen der Nationalhymne wurden die Flaggen von Deutschland und Lautertal am Dorfgemeinschafthaus gehisst. Im Inneren gab es dann ein geselliges Beisammensein.

Die Reservisten und ihre Gäste bei der Flaggenparade am Dorfgemeinschaftshaus in Engelrod.
Die Flaggen von Deutschland und Lautertal wurden gehisst.

Foto: Gernot Schobert  

Reservisten Schotten beim Schießen erfolgreich

Schotten (gs). Florian Henrich von den Schottener Reservisten hat beim Gewehr-Landesschießwettkampf in den Zielfernrohrdisziplinen mit 95 Ringen den ersten Platz in der G-RZF1 Klasse 1  belegt. Martin Kluge (86) wurde Vierter, Mike Conradt (48) Zwölfter, Nick Conradt (28) kam auf Platz 15.  Henrich wurde mit 94 Ringen in der G-HZF1 Klasse 4 Dritter. Martin Kluge (92) Achter.

In der G-RZF1 Klasse 2 wurde Henrich mit 92 Ringen Fünfter, Martin Kluge (87) Siebter. Nicht ganz so gut lief es in der  G-RZF1 Klasse 3. Hier wurde Florian Henrich mit 98 Ringen 15., Nick Conradt mit 92 Ringen 27. Mike Conradt mit 88 Ringen 30. Die Schießklassen: G-RZF1 Klasse 1: Repetierer vor 1945. Das sind Repetier-Gewehre, die als Dienstwaffe in einer regulären Armee, bei der Polizei oder bei der Zollverwaltung bis 1945 eingeführt wurden. G-HZF1 Klasse 4: Zugelassen sind halbautomatische Gewehre, die aus einer Dienstwaffe entwickelt worden sind und in einer regulären Armee, bei der Polizei oder in der Zollverwaltung eingeführt wurden. G-RZF1 Klasse 2: Repetiergewehre ab 1945, die aus einer Dienstwaffe entwickelt wurden. Ausgenommen sind Gewehre mit einem Laufdurchmesser – außen, an der Mündung-  mit mehr als 22 Millimetern. G-RZF1 Klasse 3, offene Klasse für alle Repetier-Gewehre, die nicht in den Klassen 1 und 2 starten, sowie alle Scharfschützengewehre.

Die Schottener Reservisten, die am Landesschießwettkampf in den Zielfernrohrdisziplinen teilnahmen (von links): Nick Conradt, Mike Conradt, Florian Henrich und Martin Kluge. Bild:privat

50 Jahre RK Schotten

Schotten (gs). Volkswandertage mit über 1000 Teilnehmern, Unterstützung des „Tags der Luftwaffen“ auf dem „Bockzahl“, Donau-Waffen-Lauf, militärische Ausbildung, Biwak oder Winterkampf im Vogelsberg, aber auch geselliges Beisammensein – überwiegend im damaligen Vereinslokal Bing in Rudingshain:  Hauptfeldwebel der Reserve (d. R.) Stefan Kergl, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft (RK) Schotten, hatte anlässlich der 50-Jahr-Feier der Gruppierung im „Haus Sonnenberg“ einen „Museums-Tisch“ mit vielen Bildern, Presseberichten und anderen Dokumenten aus einem halben Jahrhundert Aktivitäten der Kameradschaft hergerichtet. Das waren viele Belege aus einer vielseitigen und interessanten Arbeit in dieser langen Zeit. „Es soll ein ruhiger und gemütlicher Abend werden“, hatte er bei der Zusammenkunft der ehemaligen Soldaten und ihren Partnersinnen angekündigt und damit vielen gleich die Angst vor langen Reden genommen.

Die RK wurde, damals noch als Orts-Kameradschaft (ROK), am 20. Oktober 1974 im „Hotel Adler“ gegründet. Der erste Stammtisch war sieben Tage später im Schützenhaus Schotten mit dem gestifteten RK-Wimpel. Im Schützenhaus trifft man sich, mit Unterbrechungen, noch bis heute. „Das zeigt die Verknüpfung mit der Schützengesellschaft Schotten“, sagte der Vorsitzende. Am 7. November wurde die ROK in den Verband der Reservisten der deutschen Bundeswehr aufgenommen und zu einer RK. Zum Vereinszweck führte er aus: „Die Mitglieder pflegen Kameradschaft im Sinne des Soldatengesetzes innerhalb und außerhalb ihres Verbandes“.

Zum Jahreswechsel 1974/1975 hatte die RK 30 Mitglieder (zwei Offiziere, vier Unteroffiziere und 24 Mannschafts-Dienstgrade der Reserve). 1978 waren es 150, 1979 schon 159 (45 aus der Großgemeinde Schotten, 43 aus Nidda, 14 aus Büdingen, elf aus Ortenberg, neun aus Altenstadt, sieben aus Hirzenhain, fünf aus Ranstadt, je vier aus Gedern und Glauburg, drei aus Ulrichstein und zwei aus Birst ein). Höchststand war einmal 162. Wegen der Gründung neuer Kameradschaften in der Umgebung sank die Mitgliederzahl auf 100 und bis 2006 auf 81, heute sind es 66. Kergl zog dann einen  Vergleich zur Bundeswehr: Die hatte zwischen 1974 bis Anfang der 90er Jahre zeitweise bis zu 495000 Soldaten , im Ernstfalle wären noch rund 1,3 Millionen Reservisten eingezogen worden. Heute sind es nach Aussetzen der Wehrpflicht noch rund 180.000 Soldaten. „Nachwuchs ist dementsprechend sehr schwer zu bekommen, wir freuen uns über jeden Interessierten. Unsere Gemeinschaft wird deswegen naturgemäß kleiner, aber so lange es engagierte Mitglieder gibt, wird es auch eine RK Schotten geben“, verkündete er. „Das Wichtigste sind also die Mitglieder, die sich zu einer Gemeinschaft zusammentun und dem Verein den Sinn geben“.

Gernot Schobert, Gründungs-Vorsitzender im Jahr 1974, gab sein Amt 1985 an Hans-Werner Böhm (Rudingshain) ab, dessen Nachfolger war Jürgen Schmidt für acht Jahre, Stefan Kergl leitet die Kameradschaft seit 2006 (bis 2027 gewählt, das sind dann 21 Jahre). „Wir suchen aber mit Nachdruck junge und motivierte Nachfolger“, fügte er an. Sein besonderer Dank galt Florian Henrich, langjähriger zweiter Vorsitzender, Leiter der Reservisten-Arbeitsgemeinschaft (RAG) Schießsport, sehr erfolgreicher Schütze mit Hessen- und Bundesmeister-Titeln. Gewürdigt wurde auch Martin Kluge, „langjähriges Vorstandsmitglied, Standbein der RK, auf das man sich immer verlassen kann“. Beide wurden für 20 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Zwei Jahrzehnte ist auch Stefan Kergl Mitglied, er erhielt vom Kreisvorsitzenden eine Urkunde. Geehrt für 25 Jahre Verbandszugehörigkeit wurde der langjährige Kassenwart Sascha Fleischer, für 30 Jahre Obergefreiter d. R. Edgar Hofmann und Hauptgefreiter d. R. Mathias Weber.

Stefan Kergl und Oberstabsfeldwebel d. R. Achim Höll, Vorsitzender der Kreisgruppe Oberhessen, nahmen besondere Ehrungen vor: Für 50 Jahre Mitgliedschaft im Verband der Reservisten der deutschen Bundeswehr e.V.:  Fähnrich der Reserve (d. R.) Gernot Schobert.  Er war Gründer der RK, stand ihr zehn Jahre vor, war viele Jahre Kassenwart und stellvertretender Vorsitzender in der Kreisgruppe Oberhessen, Schriftführer und Pressewart der Landesgruppe Hessen und ist heute noch Beauftragter  der Kreisgruppe für die Reservisten-Arbeitsgemeinschaft (RAG) internationalen Beziehungen mit Italien. Gefreiter d. R. Walter Lampe, ebenfalls Gründer der RK, 40 Jahre Kassenwart und viele Jahre Kassenwart der RAG. Oberfeldwebel d. R. Klaus Eckhardt, viele Jahre Leiter der Arbeitsgemeinschaft Schießsport und zweiter Vorsitzender der RK. Alle bekamen goldene Ehrennadeln und Urkunden. Alle drei wurden bereits vor Jahren mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.

Sie feierten das 50-jährige Bestehen der RK Schotten
Ehrungen bei der RK Schotten (von links):  Obergefreiter d. R. Sascha Fleischer, Kreisvorsitzender Oberstabsfeldwebel d. R. Achim Höll, Gefreiter d .R. Walter Lamp, Obergefreiter d. R. Martin Kluge, Obergefreiter d. R. Florian Henrich, Hauptfeldwebel d. R. Stefan Kergl, Hauptgefreiter d. R. Mathias Weber, Fähnrich  d. R. Gernot Schobert, Oberfeldwebel d .R. Klaus Eckhardt und Obergefreiter d. R. Edgar Hofmann wurden für langjährige Mitgliedschaften geehrt.

Familientag der  Reservistenkameradschaft Lanzenhain am Veteranentag

Mit den Angehörigen wurde der 30. gefeiert

Herbstein-Lanzenhain. In Deutschland gibt es seit dem 25. April einen neuen Ehren-, Aktions- und Gedenktag. Der Bundestag beschloss damals mit fraktionsübergreifender Mehrheit für den 15. Juni alljährlich einen Tag der Würdigung und Wertschätzung des Einsatzes von Soldaten im Dienst für das Land. Einen solchen Ehrentag gibt es in nahezu allen anderen europäischen Ländern und der Welt.

Die Reservistenkameradschaft (RK)Lanzenhain nutzte diesen neuen Ehrentag, um auf ihr 30-jähriges Bestehen hinzuweisen. Die Mitglieder starteten in Heblos am Bauernhof zu einer gut dreistündigen Planwagenfahrt in Richtung Sickendorf und Allmenrod. Rast wurde zunächst an der Kapelle auf dem Heidberg gemacht. Die Heidbergkapelle ist ein geschichtliches und architektonisches Juwel im Vogelsberg.

Im Anschluss ging es in die Gaststätte nach Frischborn zum gemeinsamen Abendessen. Zuvor erhielt Oberstabsfeldwebel d. R. Dieter Graulich für 55-jährige Mitgliedschaft und Mitarbeit im Verband der Reservisten eine Ehrenurkunde vom RK-Vorsitzenden Panzerschütze d. R. Lars Krüger.

Die aktive und rührige RK unterhält gute Beziehungen nach Schwarzenborn zum Jägerbataillon 1. Auch an Veranstaltungen der Kreisgruppe Oberhessen, wie das jährliche Kreispokalschießen, sicherheitspolitische Veranstaltungen, sowie an zahlreichen Schulschießen beteiligen sich die RK-Mitglieder regelmäßig. Teilgenommen wurde auch an überregionale Veranstaltungen, so zum Beispiel dem Tag der Infanterie in Hammelburg beziehungsweise dem Tag der Bundeswehr. Bei Veranstaltungen befreundeter Reservistenkameradschaften wurde ebenfalls mit Abordnungen teilgenommen.  Hier ist die jährliche Veranstaltung der RK

Zwei Mitglieder gehören der Reservistenarbeitsgemeinschaft Sanitätsdienst (RAG SAN) der Kreisgruppe Oberhessen an. Auch international ist die RK Lanzenhain vertreten, so ist sie bei der Reservistenarbeitsgemeinschaft Inter-nationale Beziehungen und Zusammenarbeit (RAG IBZ)  aktiv.

Nach der Pandemie nahm das Vereinsleben wieder Fahrt auf. Es gab sicherheitspolitische Ausflüge zur Infanterieschule nach Hammelburg 2021, zum Transporthubschrauberregiment 30 in Niederstetten 2022, und im vergangene Jahr informierten man sich über die Aufgaben der Bundespolizeiabteilung in Hünfeld, mit anschließender Besichtigung von Point Alpha bei Rasdorf.

Des Weiteren veranstaltete die RK Vorträge zu aktuellen sicherheitspolitischen Themen mit hochkarätigen Referenten. So wurden die Einsätze der Bundeswehr in Afghanistan und Mali erörtert und die Aufgaben der EU und des Sonderstabes Ukraine der BW den interessierten Besuchern erläutert. Auch über die Übungen Rapid Pacific und Pitch Black berichtete ein Angehöriger der RK. Dieser ist aktiver Soldat bei der Luftwaffe und nahm mit seinem Geschwader an den Übungen teil die nach Australien und Japan führten.

Die RK Lanzenhain besteht derzeit aus 42 Mitgliedern.

Die Lanzenhainer Reservisten mit ihren Angehörigen vor der Heidbergkapelle.

Mitgliederversammlung der RK Schotten

Schotten (gs). Schießsport wird schon seit Jahren in der gleichnamigen Reservisten-Arbeitsgemeinschaft (RAG) ausgeübt – und das mit guten Erfolgen. So wurde der Vorsitzende, Obergefreiter der Reserve Florian Henrich (d. R.),  bei den Bundesmeisterschaften in der Einzelwertung  deutscher Vize-Meister und in der Mannschaftswertung deutscher Meister. Geschossen wurden mehrere Übungen mit mit Pistole und Gewehr. Beim RAG-Landesschießwettkampf mit Privatwaffen mit offener  Visierung holte er auf die Entfernungen 25 und 100 Meter eine Bronzemedaille, zweimal Bronze gab es bei einem weiteren Landesschießwettkampf mit Gewehr und Zielfernrohr auf 300 Meter. An diesem beteiligten sich insgesamt vier Schottener Schützen.

Die RAG, so Henrich in der Mitgliederversammlung hat derzeit 33 Mitglieder. Für diese bot die Kreisgruppe Oberhessen zwölf Trainingstermine an. Da die Standortschießanlage in Stadtallendorf immer noch nicht zur Verfügung stand, gab es in Ehringshausen Ersatzschießen auf der 100-Meter-Bahn.  Zudem gab es ein Mal im Monat die Möglichkeit an einem Donnerstagstermin auf der Schießanlage des Bund der Militär- und Polizeischützen e.V. (BDMP) in Alsfeld zu trainieren.

Die RAG habe derzeit neun Schießleiter. Es wurden 21 Trainingstermine, einer davon mit der jährlichen Sicherheitsbelehrung, durchgeführt. Sechs Disziplinen wurden bei drei Vereinsmeisterschaften geschossen. G-RZF1 (Repetier-Gewehr mit Zielfernrohr vor 1945: 1. Florian Henrich, 2. Martin Kluge, 3. Klaus Eckhardt. G-RZF2 (nach 1945):1. Florian Henrich, 2. Henning Michel, 3. Martin Kluge. P-D1 (halbautomatische Dienstpistole): 1. Martin Kluge, 2. Kai Gierth, 3. Florian Henrich. P-G1: (halbautomatische Großkaliber-Pistole) 1. Martin Kluge, 2. Florian Henrich, 3. Matthias Weber. Weihnachtsschießen G-R1(Repetiergewehr): 1. Florian Henrich, 2. Martin Kluge, 3. Siegbert Kluge. PR-P1 (Revolver/halbautomatische Pistole): 1. Florian Henrich, 2. Martin Kluge, 3. Klaus Eckhardt.

Noch vor der Versammlung waren die Vereinsmeister 2024 G-RZF1 (Gewehr, Repetierer, Zielfernrohr bis 1945) ermittelt worden. Hier siegte Obergefreiter d. R. Florian Henrich mit 158,0 Punkten, gefolgt von Obergefreitem d. R. Martin Kluge (152,2), Oberfeldwebel d. R. Klaus Eckhardt (149,5), Oberstabsgefreitem d. R. Georg Schwabauer (148,1), Obergefreitem d. R. Sascha Fleischer (147,8), Förderer Nick Conradt (139,3), Obergefreitem d. R. Stefan Ernst (136,7) und Hauptgefreitem d. R. Matthias Weber (18,7, Probleme mit der Waffe). G-RZF2 (vor 1945): 1. Florian Henrich (154,5), 2. Sascha Fleischer (152,1). 3. Klaus Eckhardt /150,9), 4. Mike Conradt (150,0), 5. Martin Kluge (150,0), 6. Hauptgefreiter d. R. Steffen Ziegler (142,2), 7. Hauptgefreiter d. R. Uli Rühl (141,1), 8. Nick Conradt (139,1) und 9. Matthias Weber (49,9). Der Veranstaltungskalender für den Rest des Jahres sieht 32 Aktivitäten vor, einmal im Monat ist Schießen mit Stammtisch im Schützenhaus Schotten.

Nach der Zusammenkunft der RAG fand die Jahreshauptversammlung der Reservistenkameradschaft (RK) Schotten statt. Vorsitzender Hauptfeldwebel d. R. Stefan Kergl verwies darauf, dass der Schwerpunkt der Aktivitäten im Schießsport gelegen habe. Die RK habe 68 Mitglieder. Trotz Corona habe es mehr Beteiligungen an den Veranstaltungen gegeben. Er freute sich über die Erfolge der Schützen und lobte die RAG-Spitze mit Martin Kluge und Florian Henrich, „die mit dem Schießsport etwas Gutes aufgebaut haben“. Am 4. Oktober sei eine Festveranstaltung zum 50-jährigen Bestehen der RK im „Haus Sonnenberg“ geplant. Dann würden auch langjährige Mitglieder geehrt.

Bild: Die erfolgreichen Schützen bei den Vereinsmeisterschaften 2024 (von links): Martin Kluge, Florian Henrich, Klaus Eckhard und Sascha Fleischer. Foto: Schobert

Viel Interessantes über den Einsatz von Drohnen

Informationsveranstaltung bei der RK Lautertal mit  Fregattenkapitän a. D. Prof. Frank Reininghaus 

Lautertal (gs). Unbemannte Luftfahrzeuge oder Drohnen seien Luftfahrzeuge ohne eine an Bord befindliche Besatzung. Die Steuerung und Navigation erfolge entweder ferngesteuert, entlang eines vorprogrammierten Flugwegs oder auch vollständig autonom. Unbemannte militärische Luftfahrzeuge seien oft Teil eines umfassenderen. Umgangssprachlich würden auch ferngesteuerte Flugmodelle als Drohnen bezeichnet. Das und noch viel mehr über die Verwendung dieser Fluggeräte, die derzeit auch im Krieg in der Ukrainer von beiden Seiten eingesetzt werden, erfuhren die oberhessischen Reservisten bei einer Informationsveranstaltung. Die Reservistenkameradschaft (RK) Lautertal bot zum Thema „Einsatz von Drohnen“  einen sicherheitspolitischen Vortrag durch Fregattenkapitän a. D. Prof. Frank Reininghaus im Gemeinschaftshaus von Engelrod an.

Er, so sagte der  Professor, habe sich seit acht Jahren intensiv mit der Thematik der „unmanned aerial vehicles“ befasst. Drohnen würden auf mehreren Gebieten eingesetzt, so unter anderem zivil, militärisch, behördlich und polizeilich. Es gebe verschiedene Typen und Größen, die größte habe eine Länge von 4,5 Metern und eine Spannweite von 39,9 Metern, „so viel wie eine 737 – 200“. Drohnen könnten tödliche und nicht-tödliche Lasten mit sich führen. Bei operativen oder taktischen Einsatz könnten sie Räume für Marschbewegungen, Truppenbewegungen, Bauten und Objekte erkunden. Auch Drogen würden mit ihnen geschmuggelt. Abwehrmaßnahmen seien eine Unterbrechung der Verbindung durch Störsender oder mit elektronischem UV-Abwehrsystem, Laser oder sogar abgerichteten Greifvögeln.

In der Wissenschaft verwende man Drohnen im Umwelt-, Katastrophen- und Heimatschutz, zur Kommunikation, zum Schutz kritischer Infrastruktur oder wissenschaftliche Forschung. Eine Einsatzmöglich, die auch im Vogelsberg geübt wurde, sei beim Roten Kreuz. Bei den deutschen Drohnenstandorten ist auch das DRK Grebenhain aufgeführt. Transport von Medikamenten, Such- und Rettungsdienst, auch auf See, als fliegende Vogelscheuchen und bei der Kitzrettung während der Mahd der Landwirte. Der Referent sprach verschiedene Typen für die militärische Nutzung an. Sein Fazit zum Thema Drohnen. „Es wird noch jede Menge kommen“.

Vorsitzender Oberstabsfeldwebel der Reserve (d. R.) Achim Höll und sein Stellvertreter Stabsunteroffizier d. R. Michel Greff von der  RK Lautertal dankten dem Referenten mit einem Korb kulinarischer Produkte der Region. Der Referent war Stabsoffizier der Marine und bis Ende September 2022 wissenschaftlicher Mitarbeiter am IFSH. Nach dem Erststudi- um der Luft- und Raumfahrttechnik (Bundeswehr-Universität München) stieg er auf verschiedenen Dienstposten im Bereich Marineflieger bis zum Leiter Flug- und Taktiksimulator auf. Anschließend war er stellvertretender Leiter des Havariekommandos (Bundesverkehrsministerium). Es folgten weitere Dienstposten, u.a. im Einsatzführungskommando der Bundeswehr und in der EU-Mission EUFOR RD CONGO. Reininghaus ist Absolvent des IFSH-Postgraduierten Studiengangs „Peace and Security Studies“. 2013 übernahm er als Professor und Studiengangsleiter an der Hochschule Bremerhaven den Studiengang „Integrated Safety and Security Management“.

Bild: RK-Vorsitzender Oberstabsfeldwebel der Reserve Achim Höll (rechts) und sein Stellvertreter Stabsunteroffizier d. R. Michel Greff (links) dankten dem Referenten mit einem Korb kulinarischer Produkte der Region. Foto: Gernot Schobert