Familientag der  Reservistenkameradschaft Lanzenhain am Veteranentag

Mit den Angehörigen wurde der 30. gefeiert

Herbstein-Lanzenhain. In Deutschland gibt es seit dem 25. April einen neuen Ehren-, Aktions- und Gedenktag. Der Bundestag beschloss damals mit fraktionsübergreifender Mehrheit für den 15. Juni alljährlich einen Tag der Würdigung und Wertschätzung des Einsatzes von Soldaten im Dienst für das Land. Einen solchen Ehrentag gibt es in nahezu allen anderen europäischen Ländern und der Welt.

Die Reservistenkameradschaft (RK)Lanzenhain nutzte diesen neuen Ehrentag, um auf ihr 30-jähriges Bestehen hinzuweisen. Die Mitglieder starteten in Heblos am Bauernhof zu einer gut dreistündigen Planwagenfahrt in Richtung Sickendorf und Allmenrod. Rast wurde zunächst an der Kapelle auf dem Heidberg gemacht. Die Heidbergkapelle ist ein geschichtliches und architektonisches Juwel im Vogelsberg.

Im Anschluss ging es in die Gaststätte nach Frischborn zum gemeinsamen Abendessen. Zuvor erhielt Oberstabsfeldwebel d. R. Dieter Graulich für 55-jährige Mitgliedschaft und Mitarbeit im Verband der Reservisten eine Ehrenurkunde vom RK-Vorsitzenden Panzerschütze d. R. Lars Krüger.

Die aktive und rührige RK unterhält gute Beziehungen nach Schwarzenborn zum Jägerbataillon 1. Auch an Veranstaltungen der Kreisgruppe Oberhessen, wie das jährliche Kreispokalschießen, sicherheitspolitische Veranstaltungen, sowie an zahlreichen Schulschießen beteiligen sich die RK-Mitglieder regelmäßig. Teilgenommen wurde auch an überregionale Veranstaltungen, so zum Beispiel dem Tag der Infanterie in Hammelburg beziehungsweise dem Tag der Bundeswehr. Bei Veranstaltungen befreundeter Reservistenkameradschaften wurde ebenfalls mit Abordnungen teilgenommen.  Hier ist die jährliche Veranstaltung der RK

Zwei Mitglieder gehören der Reservistenarbeitsgemeinschaft Sanitätsdienst (RAG SAN) der Kreisgruppe Oberhessen an. Auch international ist die RK Lanzenhain vertreten, so ist sie bei der Reservistenarbeitsgemeinschaft Inter-nationale Beziehungen und Zusammenarbeit (RAG IBZ)  aktiv.

Nach der Pandemie nahm das Vereinsleben wieder Fahrt auf. Es gab sicherheitspolitische Ausflüge zur Infanterieschule nach Hammelburg 2021, zum Transporthubschrauberregiment 30 in Niederstetten 2022, und im vergangene Jahr informierten man sich über die Aufgaben der Bundespolizeiabteilung in Hünfeld, mit anschließender Besichtigung von Point Alpha bei Rasdorf.

Des Weiteren veranstaltete die RK Vorträge zu aktuellen sicherheitspolitischen Themen mit hochkarätigen Referenten. So wurden die Einsätze der Bundeswehr in Afghanistan und Mali erörtert und die Aufgaben der EU und des Sonderstabes Ukraine der BW den interessierten Besuchern erläutert. Auch über die Übungen Rapid Pacific und Pitch Black berichtete ein Angehöriger der RK. Dieser ist aktiver Soldat bei der Luftwaffe und nahm mit seinem Geschwader an den Übungen teil die nach Australien und Japan führten.

Die RK Lanzenhain besteht derzeit aus 42 Mitgliedern.

Die Lanzenhainer Reservisten mit ihren Angehörigen vor der Heidbergkapelle.

Infos über Ostasien und Luftwaffenübung

Lanzenhain/Maar (dg).  Die sicherheitspolitische Vortragsreihe der Reservistenkameradschaft Lanzenhain wurde mit Informationen über die geostrategische Lage in Ostasien sowie über die internationale Luftwaffenübung „RAPID PACIFIC 2022“ fortgesetzt. Oberst d. R. Willi Dechert von der RK Lanzenhain begrüßte dazu im Landgasthof „Jägerhof“ in Lauterbach-Maar den Referenten Hauptfeldwebel Christopher Gerhardt aus Maar, der als Zeitsoldat seinen Dienst beim Taktischen Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg an der Donau verrichtet. Er hat als Wartungsgruppenführer für das Waffensystem „Eurofighter“ an der oben erwähnten Übung teilgenommen.

Zunächst ging Oberst d. R. Dechert auf die Konfliktzonen in der Krisenregion Indo – Pazifik ein. So beanspruche China das demokratische und souveräne Taiwan als Teil seines eigenen Territoriums, obwohl das Land noch nie zu China gehört habe. Präsident Xi Jinping habe die Volksbefreiungsarmee angewiesen, bis 2027 für eine Invasion Taiwans vorbereitet zu sein. Immer wieder führe China Scheinangriffe gegen Taiwan durch und dringe mit Kriegsschiffen in deren Hoheitsgewässer ein. Des Weiteren gehe China rücksichtslos im Südchinesischen Meer vor, indem es völkerrechtswidrig unbewohnte Inseln aufgeschüttet und gigantische Militäranlagen errichtet habe, etwa riesige Hafenanlagen für Kriegsflotten und Flugplätze mit langen Landebahnen für große Militärflugzeuge. Chinas Ziel sei es, das riesige rohstoffreiche Seegebiet, durch das 40 Prozent des Weltseehandels laufen, unter seine Kontrolle zu bringen. Die USA als Chinas militärischer und wirtschaftlicher Rivale hätten ihre militärische Präsenz im pazifischen Raum verstärkt und seien Schutzmacht Taiwans. Durch ihre Waffenlieferungen und Beistandszusagen  trügen sie mit ihren Verbündeten in der Region maßgeblich zur Abschreckung Chinas bei. Dechert kam zu dem Fazit, dass Chinas geoökonomische Machtausdehnung eine strategische Herausforderung für den Westen sei, im Indo-Pazifik und weltweit.
Den Hauptteil des Vortragabends begann Hauptfeldwebel Gerhardt mit Informationen über die Luftwaffe, seine Einheit, den Standort Neuburg sowie das Waffensystem Eurofighter. Danach berichtete er in seiner Power-Point-Präsentation ausführlich über die Verlegeübung „RAPID PACIFIC 2022“. Übungszweck war die Verlegung von einem Übungsverband, bestehend aus Kampf,- Tank,- und Transportflugzeugen innerhalb eines Tages über eine Entfernung von 12800 Kilometern von Neuburg an der Donau nach Singapur, um anschließend im Raum Indo-Pazifik Ausbildungsprogramme mit den Streitkräften der Partnernationen Australien, Japan, Singapur und Süd Korea zu absolvieren. Gerhardt veranschaulichte eindrucksvoll, die für diese anspruchsvolle Mission erforderliche detaillierte Planung und das eng aufeinander abgestimmte Zusammenwirken der Luftfahrzeugtechnik mit den Crews der Flugzeuge. So mussten die sechs Eurofighter auf der Route nach Singapur zehnmal in der Luft betankt werden (niederländisches Tankflugzeug A 330). Auf etwa halber Strecke gab es einen Zwischenstopp in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate), wo die Crews gewechselt und die Maschinen gewartet wurden. Dazu waren die Technikteams mit einem Transportflugzeug (A 400 M) vorausgeflogen, um die Kampfflugzeuge anzunehmen. Nach gut 20 Stunden waren alle teilnehmenden Flugzeuge erfolgreich in Singapur gelandet. Nach einem Tag Aufenthalt erfolgte der Weiterflug nach Darwin (Australien), wo bei der Übung „PITCH BLACK“ zusammen mit 16 weiteren Nationen hochkomplexe Luftoperationen geübt wurden. Nach sechs Wochen Aufenthalt und Teilnahme an diversen Übungen in Ostasien erfolgte die Rückverlegung nach Deutschland analog der Hinverlegung.
Der Vorsitzende der RK Lanzenhain, Panzerschütze d. R. Lars Krüger, und Oberst d. R. Dechert dankten Hauptfeldwebel Christopher Gerhardt für den sehr interessanten und informativen Vortrag mit einem Wurstpräsent. An der sehr gut besuchten Veranstaltung nahmen Abordnungen der Kameradschaften Alsfeld, Eiterfeld, Fulda, Lauterbach/Wartenberg, Lautertal, Lanzenhain und Maar teil. Die Veranstaltung endete mit einem Kameradschaftsabend, bei dem Gerhardt noch viele spektakuläre Bilder von den einzelnen Übungen zeigen konnte.

Dankeschön vom RK-Vorsitzenden Lars Krüger und Oberst d. R. Willi Dechert an den Referenten Hauptfeldebel Gerhardt (Mitte).
Foto: Dieter Graulich

Ein Dutzend Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft

Lanzenhainer Reservistenkameradschaft war 2023 sehr aktiv

Herbstein-Lanzenhain. Die RK Lanzenhain war im Vorjahr wieder sehr aktiv. Das  berichtete der Vorsitzende, Panzerschütze d R Lars Krüger  in der Jahreshauptversammlung. So gab es Vortragsveranstaltungen zum Mali-Einsatz der Bundeswehr, über die Arbeit des EU-Sonderstabes Ukraine sowie eine Besichtigung bei der Firma Hartmann Spezialkarosserien Alsfeld. Als Höhepunkt der Aktivitäten bezeichnete Krüger die Besichtigung der Bundespolizeiabteilung Hünfeld und von „Point Alpha“ mit abschließendem Kameradschaftsabend im Kolpinghaus Hünfeld. Beim Volkstrauertag stellte die RK eine Ehrenwache am Mahnmal. Die Familienwanderung im Raum Ilbeshausen, das Beutelchesessen und zwei RK-Abende  vervollständigten das Programm.

Abordnungen beziehungsweise Mitglieder nahmen an weiteren Veranstaltungen teil, wie zum Beispiel am Tag der Infanterie in Hammelburg, an dem Besuchertag PzBtl393 in Mühlhausen, beim Gelöbnis im Bendlerblock in Berlin. am Tag der Reservisten in Engelrod, am Wohltätigkeitskonzert des Heeresmusikkorps Kassel, an einer Fahrt zu den Freunden der ehemaligen italienischen Luftwaffen in Arco in Italien und an der 50-Jahr-Feier der RK Lauterbach/Wartenberg.

Als neue Mitglieder wurden 2023 die Obergefreiten d. R. Stefan Wöll aus Maar und Heiko Schmelz aus Rimlos und in diesen Jahr der OG d. R. Christoph Faber sowie Förderer Jan Ludwig (beide Heblos) aufgenommen.

Als Veranstaltungsschwerpunkte für 2024 nannte der Vorsitzende eine Planwagenfahrt im Juni anlässlich des 30-jährigen Bestehens der RK, die Teilnahme am Kreisfeuerwehrfest in Lanzenhain, die Familienwanderung und das Beutelchesessen.

Kreisvorsitzender Oberstabsfeldwebel d. R. Achim Höll dankte für die zahlreichen Aktivitäten und ehrte  zusammen mit Vorsitzendem Krüger zahlreiche Reservisten für langjährige Mitgliedschaft mit Ehrennadeln und Urkunden. 30 Jahre: die Obergefreiten d. R. Bernhard Jöckel, Hartmut Möller, Uwe Müller und Michael Schönhals, die Hauptgefreiten d. R. Ulrich Kraft und Thorsten Schwab, den Oberfeldwebel d. R. Albrecht Lipp und Oberstabsfeldwebel d. R. Michael Gläser. Für 20-jährige Mitgliedschaft erhielten Hauptgefreiter d. R. Markus Schäfer und Stabsunteroffizier d. R. Michael Blöser Ehrenurkunden und Nadeln.   Graulich

Gruppenbild nach der Ehrung mit Kreisvorsitzendem OSF d. R. Achim Höll, OFw. d. R Albrecht Lipp, OG d. R. Bernhardt Jöckel, OG d. R. Uwe Müller, HG d. R. Ulrich Kraft, HG d. R. Markus Schäfer, HG d. R. Thorsten Schwab, OG d. R. Hartmut Möller und Vorsitzendem PzSchtz d. R. Lars Krüger (von links). Bild: Graulich

Lanzenhainer bei Bundespolizei in Hünfeld und auf „Point Alpha“

Besuche der Bundespolizeiabteilung Hünfeld und der ehemaligen innerdeutschen Grenze bei Rasdorf standen auf dem „Dienstplan“ der Reservistenkameradschaft Lanzenhain. Polizeihauptkommissar Michael Henkel, in  Hünfeld für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, informierte die Gäste über deren vielfältigen Aufgaben.

Seine Abteilung sei eine von zehn, die als bereitschaftspolizeiliche Komponente unmittelbar der Direktion in Fuldatal unterstellt sei, sagte er.

Am Standort Hünfeld gibt es zwei Einsatz-Hundert-Bereitschaften (EHu), eine Beweissicherungs- und Festnahme-Hundertschaft, eine technische Einsatz-Hundertschaft (TEHu), eine Unterstützungseinheit, eine Versorgungseinheit Einsatzunterstützung und Standortservice sowie den polizeiärztlichen Dienst. Vor Ort sind 220 Fahrzeuge und 480 Polizisten und Polizistinnen (Soll: 681).

Aufgaben seien unter anderem die Unterstützung der Bundespolizeidirektionen bei grenz- und bahnpolizeilichen sowie luftsicherheitsrelevanten Anlässen im Rahmen der eigenen Aufgaben gemäß Bundespolizeigesetz sowie bei der Kriminalitätsbekämpfung durch einsatz- und ermittlungstechnische Maßnahmen. Unterstützung anderer Bundesbehörden, etwa des Bundeskriminalamts und des Auswärtigen Amts, bei der Wahrnehmung von Aufgaben zum Schutz deutscher Auslandsvertretungen. Unterstützung der Polizei der Länder bei der Bewältigung von Großeinsätzen zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Mitwirkung an polizeilichen Maßnahmen im Rahmen internationaler Organisationen im Ausland (zum Beispiel Frontex). Hilfe bei Naturkatastrophen oder besonders schweren Unglücksfällen.

Zu den vielfältigen Aufgaben der EHu Hünfeld gehören unter anderem die Begleitung bahnreisender gewaltbereiter Fußballfans, Einsätze bei unfriedlichen demonstrativen Lagen, Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs oder Absperr- und Kontrollmaßnahmen bei Großereignissen. Dass es bei gewaltbereiten Demonstranten auch für die Beamten gefährlich werden kann, erfuhren die Reservisten bei der Vorstellung eines Wasserwerfers der TEHu. Diese drei Fahrzeuge sind „ohne Ecken und Kanten“, so dass auch Molotow-Cocktails und andere Sprengmittel bei den Demonstrationen Gewaltbereiter abprallen. Wasserwerfer werden auch zur Brandbekämpfung eingesetzt. Vorgeführt wurden auch Maßnahmen des Brandschutzes beim Einsatz von Pyrotechnik. RK-Vorsitzender Panzerschütze d. R. Lars Krüger bedankte sich bei Michael Henkel für die hervorragende Betreuung mit einem Wurstpaket. Oberhalb von Rasdorf  am „Haus auf der Grenze“ gab Oberst d. R. Willi Dechert einen Einblick in die geschichtliche Entwicklung von der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg über die Teilung Deutschlands bis zur Wiedervereinigung. Nach der Führung durch das „Haus an der Grenze“ ging es zum nahe gelegenen früheren Beobachtungspunkt „Point Alpha“ mit seinem ehemaligen US-Camp. Hier standen sich die Soldaten der US-Armee und der NVA „Auge in Auge“ gegenüber.



Die Lanzenhainer Reservisten vor dem Wasserwerfer der Hünfelder Bundespolizei und vor einem Hubschrauber im US-Camp „Point Alpha“.  Bilder: Gernot Schobert

Lanzenhainer Reservisten wählen neuen Vorstand

Die RK Lanzenhain hat einen neuen Vorstand. In der sehr gut besuchten Jahreshauptversammlung im Sportheim wurden Panzerschütze d. R. Lars Krüger zum Vorsitzenden und der bisherige Vorsitzende, Hauptgefreiter d. R. Stefan Dietz, zu seinem Stellvertreter gewählt. Kassenwart bleibt Obergefreiter d. R. Hartmut Möller. Neuer Schriftführer ist Hauptmann außer Dienst Jürgen Plasse. Delegierte sind Lars Krüger und Hauptgefreiter d.R. Edwin Stein sowie als Ersatz Hauptfeldwebel d.R. Christopher Gerhard. Alle Abstimmungen erfolgten einstimmig.

Zu Beginn der Versammlung hatte Stefan Dietz mitgeteilt, dass im Vorjahr zehn Veranstaltungen durchgeführt wurden. Höhepunkte waren der Truppenbesuch beim Heeresfliegerregiment 30 in Niederstetten, die Vortragsveranstaltung über einen Afghanistaneinsatz von Hauptfeldwebel d. R. Liewehr und die Organisation von zwei Hilfstransporten für die Ukraine. Bereits in diesem Jahr hätten ein Vortrag über den Mali-Einsatz der Bundeswehr sowie die Werksbesichtigung der Firma Hartmann Spezialkarosserien in Alsfeld stattgefunden.

Abordnungen der RK nahmen zudem im Berichtsjahr an externen Veranstaltungen wie dem Tag der Infanterie in Hammelburg, Tag der offenen Tür in Bad Frankenhausen und Bad Salzungen sowie der militärhistorischen Exkursion der Kreisgruppe Oberhessen an den Gardasee   teil. Weiterhin war die RK bei der Kreisdelegiertenversammlung und Vorstandssitzungen der Kreisgruppe vertreten. Insgesamt wurden zehn externe Veranstaltungen besucht.

Nach der Verpflichtung des neuen Vorstandes durch den Vorsitzenden der Kreisgruppe Oberhessen, Oberstabsfeldwebel d. R. Achim Höll, wies Vorsitzende Lars Krüger auf die Vorhaben in diesem Jahr hin. So gibt es am 4. Mai im Jägerhof in Maar einen Vortrag von Oberst i. . Dr. Ulf Köster über die EU, Aufgaben der Militärmissionen und den Sonderstab Ukraine. Am 21. September sollen die Bundespolizei, Abteilung Hünfeld, und Point Alpha besichtigt werden. Geplant sind die Teilnahme an der Militärpatrouille „Wachsamer Keiler“, eine Familienwanderung, das  Beutelchesessen und die Gestellung einer Ehrenformation am Volkstrauertag in Lanzenhain.              Text: Dieter Graulich

Vorsitzender Lars Krüger (Vierter von links) mit seinem Stellvertreter Stefan Dietz (Sechster von links), dem neuen Vorstand und Kreisvorsitzenden Achim Höll (links). . Bild: Dieter Graulich

Betriebsbesichtigung bei der Firma Hartmann Spezialkarosserien

Die Reservistenkameradschaft Lanzenhain hat eine ihrer monatlichen Informationsveranstaltungen als Betriebsbesichtigung bei der Firma Hartmann Spezialkarosserien GmbH in Alsfeld durchgeführt. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Fertigung, Umbau und Reparatur von Fahrzeugaufbauten, wie zum Beispiel Reisemobile, Einsatz- und Laborfahrzeuge sowie Werkstattwagen. Insbesondere die gepanzerten Geld- und Werttransporter sowie die Polizei- und Militärfahrzeuge fanden das Interesse der Reservisten. RK – Mitglied Florian Keltz arbeitet als Maschinenbauingenieur in der Firma und hat die Gruppe durch den Betrieb geführt und mit seinem Fachwissen die Konstruktion und die Technik der verschiedenen Fahrzeugmuster erläutert. Lars Krüger bedankte sich mit einem Präsent bei Florian Keltz für die professionelle Führung und die interessanten Einblicke in die vielseitigen Fahrzeugaufbauten der Firma.

Text und Foto: Dieter Graulich

Reservisten bei den Heeresfliegern in Niederstetten

Höhepunkt der diesjährigen Arbeit der RK Lanzenhain war ein Besuch bei den Heeresfliegern in Niederstetten in Baden-Württemberg. Im Fokus stand hier das Transporthubschrauberregiment 30 mit seinem allwetter- und nachtflugtauglichen Mehrzweckhubschrauber NH 90, der die jahrelang im Einsatz befindliche Bell UH-1D abgelöst hat.

Projektleiter vor Ort war Oberfeldwebel Alexander Jäger (Lauterbach), der auch Mitglied der RK ist. Er wies die Reservisten in die Aufgaben und Gliederung des Regimentes ein. Der NH 90 ist der Transporthubschrauber des Deutschen Heeres. Er wird schwerpunktmäßig für den Personen- und Materialtransport eingesetzt, für den Verwundetentransport, den Transport von Spezialkräften, aber auch in der Feuerlösch- und Katastrophenhilfe. Die Helikopter des Regiments waren in Afghanistan und Mali im Einsatz und zuletzt  bei einem Feuerlöscheinsatz in der Sächsischen Schweiz.

Für diese Aufträge hat das Regiment neben dem Stabszug und der 1. Staffel, zwei  fliegende und drei technische Staffeln sowie eine Einsatzgruppe mit dem leichten Unterstützungshubschrauber (LUH), auf Basis des Airbus H145 für den Such- und Rettungsdienstes der Bundeswehr (SAR Search and Rescue).

Nach dem Briefing erhielten die 26 Reservisten der Kameradschaften Lanzenhain, Lautertal, Maar und Eiterfeld in zwei Gruppen nähere Einweisungen von Oberfeldwebel Jäger über die Ausrüstung „Retten und Sicherheit“ der Hubschrauberbesatzungen. Oberfeldwebel (w) Schomburg stellte auf der zweiten Station den Transporthubschrauber vor. Abschluss der Einweisung in den Hallen auf dem Flugfeldgelände war die Vorstellung des LUH SAR H145 durch Luftrettungsmeister Stabsfeldwebel Melinda Schuberth und Pilot Hauptmann Michael Wilkowski. Die Hubschrauber und Besatzungen des SAR Search and Rescue Land kommen ausnahmslos vom Transporthubschrauberregiment 30 des Heeres in Niederstetten. Mit seiner 7. Staffel besetzt das Regiment die SAR Kommandos in Niederstetten, Nörvenich (NRW) und in Holzdorf (Brandenburg). Hauptauftrag der SAR-Besatzungen ist es, vermisste oder abgestürzte Luftfahrzeuge zu suchen und verunglückte Besatzungen und Passagiere zu retten.

Die Angehörigen dieser Einheit sind durch einen besonderen Geist verbunden. Schichtdienst, komplexe und riskante Einsätze, ständige volle Einsatzbereitschaft und die Verantwortung für die Rettung von Menschenleben stehen im Lastenheft jeden Tages. Die Einsatzzentrale insgesamt ist in Münster, ihr sind auch SAR Search and Rescue Wasser in Helgoland und Warnemünde angeschlossen.

Abschluss des Truppenbesuches war ein gemütliches Beisammensein mit einem regen Erfahrungsaustausch in dem Gebäude der 5. Staffel mit Staffelkapitän Major Simon, Hauptfeldwebel Glausch und Stabsunteroffizier Krämer.

Die Gruppe vor dem SAR Hl15xl; Text und Foto Dieter Graulich

Bei den jeweiligen Stationen gab es als Dankeschön Präsente in Form Vogelsberger Spezialitäten für die jeweiligen Leitenden. Der Gesamtleitende der Ausbildungsfahrt, Oberst der Reserve Willi Dechert, hatte bereits auf der Hinfahrt die Teilnehmer über die Heeresfliegertruppe und das Niederstettener Regiment informiert. 

Mehrere Ehrungen bei den Lanzenhainer Reservisten

Wieder Veranstaltungen durch Lockerungen bei Corona Pandemie

Lanzenhain. In der Jahreshauptversammlung der Reservistenkameradschaft (RK) Lanzenhain wird stets der „Reservist des Jahres“ geehrt. Diesmal waren es mit dem Unteroffizier der Reserve (d. R.) Kurt Zimmermann und dem Obergefreiten d.R. Georg Amerschläger gleich zwei Mitglieder, die für  die vielen Teilnahmen an Veranstaltungen sowie die besonderen Leistungen geehrt wurden und Präsente bekamen. RK-Vorsitzender Hauptgefreiter d.R. Stefan Dietz überreichte Ehrenurkunden für vorbildlich Leistungen an Oberfeldwebel d.R. Albrecht Lipp, Hauptmann a.D. Jürgen Plasse und Stabsunteroffizier/ Feldwebelanwärter Moritz Schönhals.

Dietz wurde vom ersten Stellvertretenden Vorsitzenden der Kreisgruppe Oberhessen, Fähnrich d.R. Gernot Schobert,  für zehn-jährige Mitgliedschaft geehrt. Schobert wies in seinem Grußwort auf die Kreisdelegiertenversammlung am 4. Juni in Groß-Felda hin und bat um rege Teilnahme, da an diesem Termin ein neuer Kreisvorstand gewählt werde. Werbung machte er auch für die militärhistorische Exkursion der Kreiskruppe Oberhessen vom 1. bis 7. Oktober an den Gardasee. Zuvor finde vom 16. bis 18. September im Raum Feldatal die Militärpatrouille der Kreisgruppe statt.

Vorsitzender Dietz stellte in Aussicht, dass die RK Lanzenhain in diesem Jahr erneut daran teilnehmen und auf jedem Fall Funktionspersonal stellen werde.

Für dieses Jahr stehe noch die Teilnahme an der 50-Jahr-Feier der Landfrauen Lanzenhain Mitte Juli, eine Wanderung im September, die Teilnahme am Infostand/Aktionsfläche Reserve bei der Herbstmesse Alsfeld vom 6. bis 11. November und am Volkstrauertag fest. RK-Abende sind am 30. Juni beziehungsweise am 14. Juli geplant. Noch nicht sicher ist der Termin für das Beutelchesessen, da hier eine Überschneidung mit der Herbstmesse in Alsfeld gibt.

Auf dem Programm für dieses Jahr steht außerdem ein Truppenbesuch beim Transporthubschrauberregiment in Niederstetten (Baden-Württemberg) und eine Vortragsveranstaltung mit Einsatzbericht aus Mali.

Zu Beginn der Hauptversammlung im Sportheim hatte Vorsitzender Dietz die Aktivitäten des Vorjahres skizziert, deren Höhepunkt der von Oberst d.R. Willi Dechert organisierte Ausflug nach Hammelburg mit Infanterieschule, Ortskampfbahn Bonnland, die Teilnahme beim Schießen mit Spezialmunition und eine Führung durch das Infanteriemuseum war. Weitere Veranstaltungen waren: Teilnahme „Wachsamer Keiler“, Schützenschnur- und Pokalschießen in Stadtallendorf, Beutelchesessen, Familienwanderung und am Volkstrauertag.           Dieter Graulich

Fähnrich d.R Gernot Schobert mit den geehrten Mitgliedern HG d.R. Stefan Dietz, Uffz d.R. Kurt Zimmermann, OG d.R. Georg Amerschläger, OFw d.R. Albrecht Lipp, Hauptmann a.D. Jürgen Plasse, Stuffz FA Moritz Schönhals. (von links). Bild: Graulich

Lanzenhainer Reservisten auf Militärhistorischer Exkursion

Infanterieschule Hammelburg und Übungsdorf Bonnland im Fokus

Herbstein/Eiterfeld. Rund zwei Dutzend Mitglieder der Reservistenkameradschaften Lanzenhain und Eiterfeld starteten unter Leitung von Oberst der Reserve (d. R.) Willi Dechert zu einer militärhistorischen Exkursion nach Hammelburg. Ziele waren die Infanterieschule sowie der Truppenübungsplatz mit dem Übungsdorf Bonnland. In der Schule begrüßte der Kommandeur der Infanterieschule und General der Infanterie, Brigadegeneral Michael Matz, die Reservisten. Dies war unter anderem durch die guten Kontakte zwischen Oberst Dechert und General Matz möglich geworden.   

Dann informierte Brigadegeneral Matz in einem einstündigen Vortrag die Besuchergruppe über Auftrag, Struktur und Besonderheiten der Ausbildungseinrichtung. Die Infanterieschule ist schon seit Aufstellung der Bundeswehr 1956 die zentrale Ausbildungsstätte der Infanterie und mit derzeit 2500 Dienstposten die größte Schule des  Deutschen Heeres. Der Schule sind die Gebirgs- und Winterkampfschule in Mittenwald, die Luftlande-/Lufttransportschule in Altenstadt und der Ausbildungsstützpunkt „Spezialkräfte Heer“ in Calw  unterstellt.

Es werden Offiziere und Unteroffiziere der Infanterie des Heeres und der Luftwaffensicherungstruppe sowie Marineschutzkräfte ausgebildet. Die Schule unterhält internationale Partnerschaften wie beispielsweise mit der US United States Army Infantry School in Fort Benning Bundesstaat Georgia und weiteren Ausbildungseinrichtungen der französischen, niederländischen oder israelischen Streitkräfte.

Nach diesen ausführlichen Informationen gab es von Seiten der Reservisten eine kleine Überraschung für Brigadegeneral Matz, RK-Mitglied Lars Krüger überreichte ihm einen von ihm erstellten Bildband von allen Übungen des Jägerregiments 1 Schwarzenborn im Vogelsberg. Krüger ist seit mehreren Jahren Multiplikator der Truppe.

Im Anschluss fuhr die Gruppe auf den Truppenübungsplatz. Bereits auf der Fahrt nach Hammelburg hatte Reiseleiter Dechert im Bus über die wechselvolle Geschichte des Truppenübungsplatzes mit den Ortschaften Bonnland und Hundsfeld informiert, der 1895 vom bayerischen Kriegsministerium  für das 2. Armeekorps geschaffen wurde.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges, wurde aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrages der Truppenübungsplatz aufgelöst.

1935 übernahm die Heeresverwaltung wieder den ehemaligen Truppenübungsplatz und nutzte diesen für den Aufbau weiterer Einheiten für die neue Wehrmacht. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er als Gefangenenlager und Lazarett genutzt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Hammelburg, bis zur Übernahme der Einrichtungen am 1. April 1956 durch die Bundeswehr, US-Garnison.

Eine Besonderheit auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg ist das ehemalige Dorf Bonnland, das als einzigartige Übungsanlage für den Orts- und Häuserkampf von der Bundeswehr und den alleierten Streitkräften sowie auch von Polizei, THW, Feuerwehr, DRK und weiteren Hilfsorganisationen zur Ausbildung genutzt wird.

Dieses Dorf hat eine sehr bewegte Geschichte. Bereits 1895 musste mit 430 Tagwerken nahezu die Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Fläche an das Militär abgegeben werden. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurden die Flächen nicht wieder zurückgegeben, sondern durften nur weiter genutzt werden. 1938 mussten Bonnland sowie Hundsfeld geräumt werden. Auch der Urenkel Friedrich von Schillers, Alexander von Gleichen-Rußwurm, musste mit seiner Frau, das am Rande des Dorfes liegende Schloss Greifenstein, das über 450 Jahre im Besitz seiner Familie gewesen war, räumen.

Ab dem Jahre 1945 fanden viele Flüchtlinge in der verlassenen Ortschaft eine vorübergehende neue Heimat. Am 1. April 1949 wurde Bonnland, das mittlerweile 550 Einwohner zählte, wieder eine politische Gemeinde.

Am 1. April 1956 kam es zu einer erneuten Absiedelung von Bonnland und Hundsfeld, und am 14. Januar 1965 verließen die letzten Einwohner von Bonnland das Dorf, das seitdem als Übungsdorf für den militärischen Häuserkampf genutzt wird.

Oberst Dechert wies vor der Begehung in einem Lehrsaal die Reservisten in die Ortschaft hin. Auf dem Hinweg war eine belgische Einheit beim Häuserkampf zu beobachten. Höhepunkt und Abschluss der Exkursion war dann, die Teilnahme an einer Unterweisung über die Benutzung von Farbmarkierungsmunition. Diese wird in einer Duellsituation mit den Originalwaffen eingesetzt und zeigt reale Treffer an, wodurch zum Beispiel eine realitätsnahe Verwundeten Versorgung geübt werden kann. Bei dieser Ausbildung müssen alle spezielle Schutzausrüstung tragen. In einem eigens dafür eingerichteten Übungshaus, in dem eine möblierte Wohnung mit Küche, Wohnzimmer usw. nachgebildet wurde, konnten die Reservisten von einem „Catwalk“, einem über den Räumen befindlichen Laufsteg, das Übungszenario (vorgehen in einem Haus) eines Kompaniechef-Lehrgangs verfolgen.

Letzter Programmpunkt war unter fachkundiger Führung der Besuch des Infanteriemuseums. Hier sind Uniformen, Waffen und Ausrüstungsgegenstände von der Armee des Kaiserreichs bis zur heutigen Bundeswehr ausgestellt.

Ende der Exkursion war ein gemeinsames Abendessen im Unteroffiziersheim Hammelburg.    

OStFw d. R.Dieter Graulich