Vom „Radetzky Marsch“ bis zu Bryan Adams – buntes Programm in Engelrod

Das Landes-Polizei-Orchester, „der musikalische Botschafter der hessischen Polizei“, hat im Vogelsberg viele Freunde. Auch von weit her waren die gut 200 Zuhörer zum Benefizkonzert im Rahmen des „Tags der Reservisten“ ins Gemeinschaftshaus nach Engelrod gekommen. Sie erlebten fünf Musikerinnen und 22 Musiker der Extra-Klasse mit einem vielseitigen Repertoire. „Wir spielen traditionelle, aber auch moderne Musik“, hatte Dirigent Florian Weber das gut anderthalbstündige Konzert angekündigt. Er ist seit zwei Wochen im Amt, der Auftritt in Engelrod war sein zweiter als Orchester-Leiter. Los ging es mit dem Konzert-Marsch „Mars de Medici“ vom „holländischen Marsch-König“ Johan Wichers, gefolgt von einem Medley des kanadischen Rocksängers Bryan Adams. Der „Florentiner Marsch“, das Medley „Weißes Rössl“, sowie der Starlight Express, das Stück „Eine letzte Runde“ ergaben zusammen mit Frank Sinatras „Classics“ und Melodien aus James-Bond-Filmen, dem „Kaiserin-Sissi-Marsch“ und der „80er Kult-Tour“ ein rundes Programm. Alle Darbietungen wurden mit viel Beifall belohnt. Ohne Zugabe sollte das Orchester die Bühne nicht verlassen. Diese wurde mit dem „Radetzky-Marsch“ gerne gewährt. Auch danach hatte das Publikum noch nicht genug und bekam den „Bayerischen Defilier-Marsch“ zu hören. Oberstabsfeldwebel der Reserve Achim Höll, der Vorsitzende der gastgebenden Reservistenkameradschaft Lautertal, dankte dem Dirigenten mit einem Wappen und lud für 2024 zu einem weiteren Benefizkonzert ein. Die Spenden der diesjährigen Veranstaltung gehen je zur Hälfte an den Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge und den Förderverein Stab Division Schnelle Kräfte in Stadtallendorf. Dieser unterstützt unverschuldet in Not geratene Soldaten und Soldatinnen und ihre Angehörigen.

(gs)/Fotos: Schobert

Dirigent Florian Weber bekam vom RK-Vorsitzenden Achim Höll ein Erinnerungsgeschenk.

Vom „Radetzky Marsch“ bis zu Bryan Adams, das Landes-Polizeiorchester bot ein buntes Programm in Engelrod.

Reservisten RAG Fuldagrund-Maar ermitteln Vereinsmeister

Lauterbach/Schlitz (gs). Zweimal stand Harald Blank nach dem Jahresabschluss-Schießen der Reservisten aus Schlitz und Maar auf dem Siegertreppchen. Die Traditions-Veranstaltung der Reservisten Arbeitsgemeinschaft (RAG) Fuldagrund-Maar fand auf dem Schießstand des Sportschützenvereins Lauterbach am Kugelberg. Die Leitung hatte Josef Zäpf, die Aufsicht hatten Alwin Lomp und Klaus Wörner. Die Disziplinen wurden im Low-Caliber .22 lr , Revolver stehend freihändig (25 Meter) und Gewehr sitzend aufgelegt (50Meter), ausgeführt. Nach je fünf Probeschüssen folgten je zehn Wertungsschüsse.

Vorsitzende Albrecht Schmidt ehrte die Sieger und bedankte sich für die rege Teilnahme an der Vereinsmeisterschaft.

In der Disziplin Revolver belegte Harald Blank mit 93 Ringen Platz eins, gefolgt von Bernd Fischer mit 88 Ringen und Helmut Kiehm mit 70 Ringen. In der Disziplin Gewehr wurden durch die elektronischen Trefferaufnahmen die „Zehntel“ mit aufgezählt, hier erreichte ebenfalls Harald Blank mit 104,3 Ringen Platz  eins, gefolgt von Josef Zäpf mit 103,6 Ringen und Reinhard Loos mit 102,6 Ringen. Die jeweils drei Erstplazierten wurden mit Medaillen ausgezeichnet.

Im Anschluss erfolgte das ebenso traditionelle, leckere Kotelett-Essen in gemütlicher Runde.

Die Teilnehmer an der Vereinsmeisterschaft: Albrecht Schmidt, Helmut Kiehm, Klaus Groth, Bernd Fischer, Ernst Lindenthal, Klaus Wörner, Josef Zäpf, Reinhard Stein, Reinhard Loos, Harald Blank und Alwin Lomp. Foto: privat

Wie aus Spaß ein Verein wurde …

Reservistenkameradschaft Lautertal feiert ihr 50-jähriges Bestehen / Rückblick und zahlreiche Auszeichnungen

LAUTERTAL (gs). „Zur Gründung der RK Engelrod im Jahr 1973 gibt es keine Unterlagen, sie soll jedoch auf eine kuriose Art entstanden sein“, sagte der Vorsitzende, Oberstabsfeldwebel der Reserve (d. R.) Achim Höll, während der 50-Jahr-Feier im Gemeinschaftshaus Engelrod. Es werde erzählt, junge Engelröder hätten sich an einem autofreien Sonntag am Dorfrand zu Schießübungen getroffen, die prompt die Polizei auf den Plan gerufen hätten. „Retter“ der Aktion soll Hauptmann Alfred Voss gewesen sein. Dieser erklärte den Ordnungshütern, es handele sich um eine Übung von Reservisten. Diese „Übeltäter“ seien somit in der Pflicht gewesen und hätten eine Reservistenkameradschaft (RK) gegründet, wie sie damals in vielen Orten in Oberhessen ins Leben gerufen wurde. Erster Vorsitzender sei sein Vater, Obergefreiter d. R. Alwin Höll gewesen, sagte Achim Höll im Rückblick. Die Engelröder Gruppe wuchs, weil sich auch Ungediente dem Reservistenverein anschlossen. Später nahm die RK den Namen der Großgemeinde Lautertal an.

Die Reservisten pflegten die Patenschaft mit der vierten Batterie des Panzerartilleriebataillons aus Stadtallendorf. Da gab es unter anderem Fußballspiele, Feinddarstellungen bei Manövern, Winterkampfausbildung, Besuche der Barbarafeiern und bei Kommandoübergaben. Die 4./145 ist aber 1985 bei der Heeresstruktur 5 außer Dienst gestellt worden. Am 24. September 1988 wurde eine Patenschaft mit der zweiten Kompanie des Panzerbataillons 141 aus Neustadt geschlossen. Mit ihr wurde Kraftfahrweiterbildung durchgeführt. Diese Einheit wurde, wie so viele andere, nach der Wiedervereinigung und dem Aussetzen der Wehrpflicht aufgelöst. Es gab Teilnahmen am Donau-Waffenlauf in Ulm, am Vier-Tage-Marsch in Nimwegen, Teilnahmen mit großen Erfolgen an Wettkämpfen der Kreisgruppe, Schießveranstaltungen, die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft Schießsport, Schlauchbootfahrten, Aus- und Weiterbildung zum Erhalt der militärischen Fertigkeiten und die Durchführung von Ferienspielen. Diese Liste ließe sich fortsetzen. „Aber auch die RK Lautertal hat Probleme wie viele Kameradschaften. Nach dem Aussetzen der Wehrpflicht kommen keine Reservisten mehr nach, Interessierte können zwar als Förderer bei Verbandsveranstaltungen mitmachen. Aktivitäten bei dienstlichen Veranstaltungen der Bundeswehr wie etwa Schießen – für diesen Zeitraum wird man Soldat – sind nicht möglich“, sagte Höll.

Er zeichnete Werner Eifert, Alfred Schaaf und Albrecht Habicht für 50 Jahre RK-Mitgliedschaft aus. 30 Jahre dabei sind Marko Bing, Stefan Jöckel, Berthold Köhler und Joachim Hansel. 25 Jahre: Wolfgang Dahmer, zehn Jahre: Thomas Kern. Ehrungen des Verbands der Reservisten der deutschen Bundeswehr e.V: Hauptgefreiter d. R. Alfred Schaaf (50 Jahre), Obergefreiter d. R. Stefan Jöckel, Obergefreiter d. R. Joachim Hansel und Obergefreiter d. R. Marko Bing (30 Jahre). Stabsunteroffizier d. R. Wolfgang Dahmer (25) und Stabsunteroffizier d. R. Thomas Kern (10).

Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak dankte der RK für 50 Jahre gesellschaftlichen Einsatz und verwies darauf, dass der Vogelsbergkreis mit dem Landeskommando Hessen eine Partnerschaft getroffen habe, die es Reservisten erleichtere, Übungen zu machen. „Ich habe gerne die Schirmherrschaft übernommen“, sagte Bürgermeister Dieter Schäfer, als er zum Jubiläum gratulierte. Gratulationen kamen auch von den Kameradschaften Lauterbach-Wartenberg und der RK Lanzenhain. „Es ist uns eine Ehre, heute hier zu sein“, sagte Carlo Zanoni namens der Alpini (Gebirgsjäger) aus Schottens Partnerstadt Arco am Gardasee. Sein Verein hat mit den oberhessischen Reservisten seit 15 Jahren eine Partnerschaft. Noch etwas länger ist die Freundschaft mit der Associazione Arma Aeronautica (Luftwaffen-Reservisten) Gardasee, für die Danilo Angeli gratulierte.

Ehrungen bei der RK Lautertal (von links) Stefan Jöckel, Marko Bing, Thomas Kern,  Wolfgang Dahmer, Werner Eifert, Alfred Schaaf, Albrecht Habicht, Berthold Köhler, Joachim Hansel und Achim Höll. Foto: Schobert

Freunde vom Gardasee in Oberhessen

Oberhessen. Gäste aus der Partnerstadt Arco waren in diesen Tagen in Oberhessen. Delegationen der Alpini (ehemalige Gebirgsjäger) und der Associazione Arma Aeronautica (Luftwaffen-Reservisten) nahmen in Lautertal an den Feiern zum Tag der deutschen Einheit und dem 50-jährigen Bestehen der dortigen Reservistenkameradschaft teil. Die beiden italienischen Gruppen sind seit über 15 Jahren mit der Kreisgruppe Oberhessen im Reservistenverband verschwistert. Diese Freundschaften haben in der Städtepartnerschaft zwischen Schotten und dem Ort am Gardasee ihren Ursprung. Bei ihrem Besuch in Schotten wurden die ehemaligen italienischen Soldaten mit Ehefrauen von Bürgermeisterin Susanne Schaab und Dieter Eickhoff, Vorsitzender des Verschwisterungsvereins, im „Vulkaneum“ begrüßt. Beide wiesen auf die Bedeutung der Freundschaft über die Grenzen hinaus. Auf Wunsch der Italiener wurde auch das Mosaik in der Festhalle besichtigt, das Künstler aus Arco im Jahre 1990 den Schottenern anlässlich eines Verschwisterungsjubiläums gestiftet hatten. Dann gab es einen Rundgang durch das „Vulkaneum“, eine Tour durch die Stadt, bei dem auch der Arcoer-Platz besucht wurde. Christel Zimmermann informierte in der Liebfrauenkirche Informationen über den  Flügelaltar.

Das Programm, das die RAG IBZ ausgearbeitet hatte, beinhaltete auch einen Besuch des „Hauses an der Grenze“ bei Rasdorf und von „Point Alpha“ bei Geisa. Einer geschichtsträchtigen Stätte, an der sich Soldaten der NATO und des Warschauer Paktes in der Zeit des „kalten Krieges“ gegenüber standen. Weiter ging es nach Fulda zu einer Stadtbesichtigung. Schließlich gab es auf dem Schießstand des Lauterbacher Sportschützenvereins einen kleinen Schießwettkampf für die Italiener und einen Kameradschaftsabend. Sieger wurde Andrea Marconi, gefolgt von Eugenio Pasini und Laura Bronzini.

gs/Fotos: Schobert.

Die erfolgreichsten Teilnehmer beim Schießen in Lauterbach, Andrea Marconi, Laura Bronzini und Eugenio Pasini,  mit Kreisvorsitzendem Achim Höll (rechts).
Die Delegation mit den Gastgebern aus Schotten im „Vulkaneum“.