Vom „Radetzky Marsch“ bis zu Bryan Adams – buntes Programm in Engelrod

Das Landes-Polizei-Orchester, „der musikalische Botschafter der hessischen Polizei“, hat im Vogelsberg viele Freunde. Auch von weit her waren die gut 200 Zuhörer zum Benefizkonzert im Rahmen des „Tags der Reservisten“ ins Gemeinschaftshaus nach Engelrod gekommen. Sie erlebten fünf Musikerinnen und 22 Musiker der Extra-Klasse mit einem vielseitigen Repertoire. „Wir spielen traditionelle, aber auch moderne Musik“, hatte Dirigent Florian Weber das gut anderthalbstündige Konzert angekündigt. Er ist seit zwei Wochen im Amt, der Auftritt in Engelrod war sein zweiter als Orchester-Leiter. Los ging es mit dem Konzert-Marsch „Mars de Medici“ vom „holländischen Marsch-König“ Johan Wichers, gefolgt von einem Medley des kanadischen Rocksängers Bryan Adams. Der „Florentiner Marsch“, das Medley „Weißes Rössl“, sowie der Starlight Express, das Stück „Eine letzte Runde“ ergaben zusammen mit Frank Sinatras „Classics“ und Melodien aus James-Bond-Filmen, dem „Kaiserin-Sissi-Marsch“ und der „80er Kult-Tour“ ein rundes Programm. Alle Darbietungen wurden mit viel Beifall belohnt. Ohne Zugabe sollte das Orchester die Bühne nicht verlassen. Diese wurde mit dem „Radetzky-Marsch“ gerne gewährt. Auch danach hatte das Publikum noch nicht genug und bekam den „Bayerischen Defilier-Marsch“ zu hören. Oberstabsfeldwebel der Reserve Achim Höll, der Vorsitzende der gastgebenden Reservistenkameradschaft Lautertal, dankte dem Dirigenten mit einem Wappen und lud für 2024 zu einem weiteren Benefizkonzert ein. Die Spenden der diesjährigen Veranstaltung gehen je zur Hälfte an den Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge und den Förderverein Stab Division Schnelle Kräfte in Stadtallendorf. Dieser unterstützt unverschuldet in Not geratene Soldaten und Soldatinnen und ihre Angehörigen.

(gs)/Fotos: Schobert

Dirigent Florian Weber bekam vom RK-Vorsitzenden Achim Höll ein Erinnerungsgeschenk.

Vom „Radetzky Marsch“ bis zu Bryan Adams, das Landes-Polizeiorchester bot ein buntes Programm in Engelrod.

Reservisten RAG Fuldagrund-Maar ermitteln Vereinsmeister

Lauterbach/Schlitz (gs). Zweimal stand Harald Blank nach dem Jahresabschluss-Schießen der Reservisten aus Schlitz und Maar auf dem Siegertreppchen. Die Traditions-Veranstaltung der Reservisten Arbeitsgemeinschaft (RAG) Fuldagrund-Maar fand auf dem Schießstand des Sportschützenvereins Lauterbach am Kugelberg. Die Leitung hatte Josef Zäpf, die Aufsicht hatten Alwin Lomp und Klaus Wörner. Die Disziplinen wurden im Low-Caliber .22 lr , Revolver stehend freihändig (25 Meter) und Gewehr sitzend aufgelegt (50Meter), ausgeführt. Nach je fünf Probeschüssen folgten je zehn Wertungsschüsse.

Vorsitzende Albrecht Schmidt ehrte die Sieger und bedankte sich für die rege Teilnahme an der Vereinsmeisterschaft.

In der Disziplin Revolver belegte Harald Blank mit 93 Ringen Platz eins, gefolgt von Bernd Fischer mit 88 Ringen und Helmut Kiehm mit 70 Ringen. In der Disziplin Gewehr wurden durch die elektronischen Trefferaufnahmen die „Zehntel“ mit aufgezählt, hier erreichte ebenfalls Harald Blank mit 104,3 Ringen Platz  eins, gefolgt von Josef Zäpf mit 103,6 Ringen und Reinhard Loos mit 102,6 Ringen. Die jeweils drei Erstplazierten wurden mit Medaillen ausgezeichnet.

Im Anschluss erfolgte das ebenso traditionelle, leckere Kotelett-Essen in gemütlicher Runde.

Die Teilnehmer an der Vereinsmeisterschaft: Albrecht Schmidt, Helmut Kiehm, Klaus Groth, Bernd Fischer, Ernst Lindenthal, Klaus Wörner, Josef Zäpf, Reinhard Stein, Reinhard Loos, Harald Blank und Alwin Lomp. Foto: privat

Wie aus Spaß ein Verein wurde …

Reservistenkameradschaft Lautertal feiert ihr 50-jähriges Bestehen / Rückblick und zahlreiche Auszeichnungen

LAUTERTAL (gs). „Zur Gründung der RK Engelrod im Jahr 1973 gibt es keine Unterlagen, sie soll jedoch auf eine kuriose Art entstanden sein“, sagte der Vorsitzende, Oberstabsfeldwebel der Reserve (d. R.) Achim Höll, während der 50-Jahr-Feier im Gemeinschaftshaus Engelrod. Es werde erzählt, junge Engelröder hätten sich an einem autofreien Sonntag am Dorfrand zu Schießübungen getroffen, die prompt die Polizei auf den Plan gerufen hätten. „Retter“ der Aktion soll Hauptmann Alfred Voss gewesen sein. Dieser erklärte den Ordnungshütern, es handele sich um eine Übung von Reservisten. Diese „Übeltäter“ seien somit in der Pflicht gewesen und hätten eine Reservistenkameradschaft (RK) gegründet, wie sie damals in vielen Orten in Oberhessen ins Leben gerufen wurde. Erster Vorsitzender sei sein Vater, Obergefreiter d. R. Alwin Höll gewesen, sagte Achim Höll im Rückblick. Die Engelröder Gruppe wuchs, weil sich auch Ungediente dem Reservistenverein anschlossen. Später nahm die RK den Namen der Großgemeinde Lautertal an.

Die Reservisten pflegten die Patenschaft mit der vierten Batterie des Panzerartilleriebataillons aus Stadtallendorf. Da gab es unter anderem Fußballspiele, Feinddarstellungen bei Manövern, Winterkampfausbildung, Besuche der Barbarafeiern und bei Kommandoübergaben. Die 4./145 ist aber 1985 bei der Heeresstruktur 5 außer Dienst gestellt worden. Am 24. September 1988 wurde eine Patenschaft mit der zweiten Kompanie des Panzerbataillons 141 aus Neustadt geschlossen. Mit ihr wurde Kraftfahrweiterbildung durchgeführt. Diese Einheit wurde, wie so viele andere, nach der Wiedervereinigung und dem Aussetzen der Wehrpflicht aufgelöst. Es gab Teilnahmen am Donau-Waffenlauf in Ulm, am Vier-Tage-Marsch in Nimwegen, Teilnahmen mit großen Erfolgen an Wettkämpfen der Kreisgruppe, Schießveranstaltungen, die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft Schießsport, Schlauchbootfahrten, Aus- und Weiterbildung zum Erhalt der militärischen Fertigkeiten und die Durchführung von Ferienspielen. Diese Liste ließe sich fortsetzen. „Aber auch die RK Lautertal hat Probleme wie viele Kameradschaften. Nach dem Aussetzen der Wehrpflicht kommen keine Reservisten mehr nach, Interessierte können zwar als Förderer bei Verbandsveranstaltungen mitmachen. Aktivitäten bei dienstlichen Veranstaltungen der Bundeswehr wie etwa Schießen – für diesen Zeitraum wird man Soldat – sind nicht möglich“, sagte Höll.

Er zeichnete Werner Eifert, Alfred Schaaf und Albrecht Habicht für 50 Jahre RK-Mitgliedschaft aus. 30 Jahre dabei sind Marko Bing, Stefan Jöckel, Berthold Köhler und Joachim Hansel. 25 Jahre: Wolfgang Dahmer, zehn Jahre: Thomas Kern. Ehrungen des Verbands der Reservisten der deutschen Bundeswehr e.V: Hauptgefreiter d. R. Alfred Schaaf (50 Jahre), Obergefreiter d. R. Stefan Jöckel, Obergefreiter d. R. Joachim Hansel und Obergefreiter d. R. Marko Bing (30 Jahre). Stabsunteroffizier d. R. Wolfgang Dahmer (25) und Stabsunteroffizier d. R. Thomas Kern (10).

Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak dankte der RK für 50 Jahre gesellschaftlichen Einsatz und verwies darauf, dass der Vogelsbergkreis mit dem Landeskommando Hessen eine Partnerschaft getroffen habe, die es Reservisten erleichtere, Übungen zu machen. „Ich habe gerne die Schirmherrschaft übernommen“, sagte Bürgermeister Dieter Schäfer, als er zum Jubiläum gratulierte. Gratulationen kamen auch von den Kameradschaften Lauterbach-Wartenberg und der RK Lanzenhain. „Es ist uns eine Ehre, heute hier zu sein“, sagte Carlo Zanoni namens der Alpini (Gebirgsjäger) aus Schottens Partnerstadt Arco am Gardasee. Sein Verein hat mit den oberhessischen Reservisten seit 15 Jahren eine Partnerschaft. Noch etwas länger ist die Freundschaft mit der Associazione Arma Aeronautica (Luftwaffen-Reservisten) Gardasee, für die Danilo Angeli gratulierte.

Ehrungen bei der RK Lautertal (von links) Stefan Jöckel, Marko Bing, Thomas Kern,  Wolfgang Dahmer, Werner Eifert, Alfred Schaaf, Albrecht Habicht, Berthold Köhler, Joachim Hansel und Achim Höll. Foto: Schobert

Freunde vom Gardasee in Oberhessen

Oberhessen. Gäste aus der Partnerstadt Arco waren in diesen Tagen in Oberhessen. Delegationen der Alpini (ehemalige Gebirgsjäger) und der Associazione Arma Aeronautica (Luftwaffen-Reservisten) nahmen in Lautertal an den Feiern zum Tag der deutschen Einheit und dem 50-jährigen Bestehen der dortigen Reservistenkameradschaft teil. Die beiden italienischen Gruppen sind seit über 15 Jahren mit der Kreisgruppe Oberhessen im Reservistenverband verschwistert. Diese Freundschaften haben in der Städtepartnerschaft zwischen Schotten und dem Ort am Gardasee ihren Ursprung. Bei ihrem Besuch in Schotten wurden die ehemaligen italienischen Soldaten mit Ehefrauen von Bürgermeisterin Susanne Schaab und Dieter Eickhoff, Vorsitzender des Verschwisterungsvereins, im „Vulkaneum“ begrüßt. Beide wiesen auf die Bedeutung der Freundschaft über die Grenzen hinaus. Auf Wunsch der Italiener wurde auch das Mosaik in der Festhalle besichtigt, das Künstler aus Arco im Jahre 1990 den Schottenern anlässlich eines Verschwisterungsjubiläums gestiftet hatten. Dann gab es einen Rundgang durch das „Vulkaneum“, eine Tour durch die Stadt, bei dem auch der Arcoer-Platz besucht wurde. Christel Zimmermann informierte in der Liebfrauenkirche Informationen über den  Flügelaltar.

Das Programm, das die RAG IBZ ausgearbeitet hatte, beinhaltete auch einen Besuch des „Hauses an der Grenze“ bei Rasdorf und von „Point Alpha“ bei Geisa. Einer geschichtsträchtigen Stätte, an der sich Soldaten der NATO und des Warschauer Paktes in der Zeit des „kalten Krieges“ gegenüber standen. Weiter ging es nach Fulda zu einer Stadtbesichtigung. Schließlich gab es auf dem Schießstand des Lauterbacher Sportschützenvereins einen kleinen Schießwettkampf für die Italiener und einen Kameradschaftsabend. Sieger wurde Andrea Marconi, gefolgt von Eugenio Pasini und Laura Bronzini.

gs/Fotos: Schobert.

Die erfolgreichsten Teilnehmer beim Schießen in Lauterbach, Andrea Marconi, Laura Bronzini und Eugenio Pasini,  mit Kreisvorsitzendem Achim Höll (rechts).
Die Delegation mit den Gastgebern aus Schotten im „Vulkaneum“.

33.Flaggenparade zum Tag der deutschen Einheit

Lautertal (gs). In „Google-Italienisch“ begrüßte Hauptfeldwebel der  Reserve (d. R.). Martin Kern die Gäste aus Norditalien bei der 33. Flaggenparade zum Tag der deutschen Einheit vor dem Gemeinschaftshaus in Engelrod und sagte: „Die Fahne der Einheit ist ein Symbol für Einigkeit, Recht und Freiheit für das seit Kriegsende erreichte wirtschaftliche und politische Wirken unseres Landes für sich selbst und in Europa“. Er schilderte die Schrecken des Kriegs in der Ukraine und betonte: „Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit“. Das sollte auch für die Politik eine Bedeutung haben.

Bürgermeister Dieter Schäfer ging auf die Entwicklung vor dem 3. Oktober ein, also vor dem offiziellen Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik. Das Volk selbst habe ein Jahr zuvor in seiner Unzufriedenheit  mit dem System mit der friedlichen Volksrevolte im November 1989 einen Wendepunkt in unserer Geschichte initiiert. Das unbestrittene Ende der kommunistischen Diktatur in der DDR wurde aus seiner Sicht am 30. September 1989 um 18.59 Uhr eingeläutet,  als Außenminister Hans-Dietrich Genscher auf dem Balkon des Palais Lobkowicz in Prag sagte: „Wir sind heute zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise …“ Die letzten drei Worte „… möglich geworden ist“ gingen unter im unbeschreiblichen Jubel von 5000 Menschen im Park des Palais Lobkowicz, die seit Tagen, Wochen, einige sogar seit Monaten auf einen solchen Satz gewartet hatten. Als eigentlicher Feiertag gelte jedoch für viele der 09. November 1989, der Tag, an dem die DDR Grenzbeamten ihre stringenten Grenzkontrollen aufgaben, die Berliner Grenzübergänge öffneten und die Ost-Berliner Bevölkerung erstmals ohne Widerstand passieren ließen. Das Jahr 1989 markierte nicht nur für Deutschland einen Wendepunkt, sondern auch für Europa, für die ganze Welt. Die Geschichte der Mauer zeige, „dass Mauern keine Lösungen bringen. Wir brauchen keine Mauern – weder die Mauern aus Stein noch die Mauern in den Köpfen, die sich in Vorbehalten und Vorurteilen, in Abgrenzung und der Ablehnung bestimmter Menschen oder Gruppen manifestieren“. Er forderte zum Dialog und zur Verständigung auf. Freiheit, Demokratie und Menschenrechte seien  nie selbstverständlich. Sie müssten errungen und dann gepflegt und geschützt werden. Das könnten auch aktive Soldatinnen, Soldaten und Reservisten machen.

Landtagsabgeordneter Michael Ruhl ging auf die Teilung Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, die Bildung von zwei Blöcken, das Auseinanderdriften von Demokratie und Kommunismus und Deutschlands Ausrichtung in den Westen ein. Der Beitritt zur Nato sei ein Friedensprojekt für ganz Europa gewesen.

Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak meinte, „es ist wichtig, diesen Tag der Einheit zu begehen“. Er erwähnte einen großen Vertrauensverlust der Bürger in Politik und staatliche Strukturen. Ein Grund sei, dass vieles, was hier diskutiert werde, an der Lebenswirklichkeit vorbei gehe. Er forderte, unsere Werte dürften nicht weiter verloren gehen. „Wir müssen hinter der Bundeswehr stehen“, denn die innere Sicherheit sei ohne die äußere Sicherheit nicht möglich. Der Staat müsse die Bundeswehr, aber auch den Zivilschutz stärken, denn das, was wir „errungen haben darf nicht verloren gehen“, sagte der Vize-Landrat

Der Gesangverein Engelrod gab der Veranstaltung mit vielen Besuchern mit seinen Chören einen würdigen Rahmen. Nach dem Hissen der Deutschland-, Hessen- und Europafahne wurde im Gemeinschaftshaus das 50-jährige Bestehen der Reservistenkameradschaft Lautertal gefeiert. Im Außenbereich waren alte Fahrzeuge der Bundeswehr (Unimog, Iltis, Wolf, Krad Herkules), ein amerikanisches geländegängiges HMMWV (Humvee) und ein Geräte-Kraftwagen des THW Lauterbach zu sehen.

Bilder:

Reservisten, Gesangverein und Bevölkerung verfolgten die Flaggenparade zum Tag der Einheit. Foto: Gernot Schobert

Lanzenhainer bei Bundespolizei in Hünfeld und auf „Point Alpha“

Besuche der Bundespolizeiabteilung Hünfeld und der ehemaligen innerdeutschen Grenze bei Rasdorf standen auf dem „Dienstplan“ der Reservistenkameradschaft Lanzenhain. Polizeihauptkommissar Michael Henkel, in  Hünfeld für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, informierte die Gäste über deren vielfältigen Aufgaben.

Seine Abteilung sei eine von zehn, die als bereitschaftspolizeiliche Komponente unmittelbar der Direktion in Fuldatal unterstellt sei, sagte er.

Am Standort Hünfeld gibt es zwei Einsatz-Hundert-Bereitschaften (EHu), eine Beweissicherungs- und Festnahme-Hundertschaft, eine technische Einsatz-Hundertschaft (TEHu), eine Unterstützungseinheit, eine Versorgungseinheit Einsatzunterstützung und Standortservice sowie den polizeiärztlichen Dienst. Vor Ort sind 220 Fahrzeuge und 480 Polizisten und Polizistinnen (Soll: 681).

Aufgaben seien unter anderem die Unterstützung der Bundespolizeidirektionen bei grenz- und bahnpolizeilichen sowie luftsicherheitsrelevanten Anlässen im Rahmen der eigenen Aufgaben gemäß Bundespolizeigesetz sowie bei der Kriminalitätsbekämpfung durch einsatz- und ermittlungstechnische Maßnahmen. Unterstützung anderer Bundesbehörden, etwa des Bundeskriminalamts und des Auswärtigen Amts, bei der Wahrnehmung von Aufgaben zum Schutz deutscher Auslandsvertretungen. Unterstützung der Polizei der Länder bei der Bewältigung von Großeinsätzen zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Mitwirkung an polizeilichen Maßnahmen im Rahmen internationaler Organisationen im Ausland (zum Beispiel Frontex). Hilfe bei Naturkatastrophen oder besonders schweren Unglücksfällen.

Zu den vielfältigen Aufgaben der EHu Hünfeld gehören unter anderem die Begleitung bahnreisender gewaltbereiter Fußballfans, Einsätze bei unfriedlichen demonstrativen Lagen, Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs oder Absperr- und Kontrollmaßnahmen bei Großereignissen. Dass es bei gewaltbereiten Demonstranten auch für die Beamten gefährlich werden kann, erfuhren die Reservisten bei der Vorstellung eines Wasserwerfers der TEHu. Diese drei Fahrzeuge sind „ohne Ecken und Kanten“, so dass auch Molotow-Cocktails und andere Sprengmittel bei den Demonstrationen Gewaltbereiter abprallen. Wasserwerfer werden auch zur Brandbekämpfung eingesetzt. Vorgeführt wurden auch Maßnahmen des Brandschutzes beim Einsatz von Pyrotechnik. RK-Vorsitzender Panzerschütze d. R. Lars Krüger bedankte sich bei Michael Henkel für die hervorragende Betreuung mit einem Wurstpaket. Oberhalb von Rasdorf  am „Haus auf der Grenze“ gab Oberst d. R. Willi Dechert einen Einblick in die geschichtliche Entwicklung von der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg über die Teilung Deutschlands bis zur Wiedervereinigung. Nach der Führung durch das „Haus an der Grenze“ ging es zum nahe gelegenen früheren Beobachtungspunkt „Point Alpha“ mit seinem ehemaligen US-Camp. Hier standen sich die Soldaten der US-Armee und der NVA „Auge in Auge“ gegenüber.



Die Lanzenhainer Reservisten vor dem Wasserwerfer der Hünfelder Bundespolizei und vor einem Hubschrauber im US-Camp „Point Alpha“.  Bilder: Gernot Schobert

Die Reservistenkameradschaft (RK)  Feldatal hat wieder einen kompletten Vorstand

Nach dem Ableben des im August 2021 gewählten Vorsitzenden waren Nachwahlen erforderlich. Neue an der Spitze steht der Oberstabsgefreite d. R. Peter Hill, ihn unterstützt der Stabsunteroffizier (aktiv) Nico Bonn (links) als sein erster Stellvertreter. Die weiteren Vorstandsmitglieder standen nicht zur Wahl. Die beiden Neuen in der RK-Leitung wurden vom Vorsitzenden der Kreisgruppe Oberhessen, dem Oberstabsfeldwebel d. R. Achim Höll (rechts), per Handschlag verpflichtet, die Satzung des Reservistenverbandes zu wahren und die Kameradschaft zu pflegen.

gs/Foto: Schobert

Ferienspiele 2023 der RK Lautertal

Lautertal. Welcher Junge, welches Mädchen träumt nicht davon, in freier Natur zu zelten und dabei viel Interessantes zu erfahren und erleben. Das bot die Reservistenkameradschaft (RK) Lautertal im Rahmen der Ferienspiele 2023 an. Bereits vor einigen Jahren hatten die ehemaligen Bundeswehr-Soldaten beim Sommerprogramm der Gemeinde mitgemacht, dann aber – auch wegen Corona – pausiert. Marlon, Kim, Luise, Leon und Finn Luca waren am frühen Nachmittag mit „Sack und Pack“ von ihren Eltern auf dem Gelände an der Engelröder Grillhütte in die Obhut von Oberstabsfeldweber der Reserve (d. R.) Achim Höll, Hauptfeldwebel d. R. Martin Kern, den Stabsunteroffizieren d. R. Thomas Ruppel, Thomas Kern, Obergefreiter d. R. Stefan Jöckel und  Michael Greff sowie Hauptgefreiten d. R. Michael Luft übergeben worden. Dass es gemeinsam besser geht, das lernten die Kinder schon beim Aufbau der Feldbetten, mit denen sie in das große Zelt zogen und mit Schlafsack oder Isomatte ihre Übernachtungsmöglichkeit herrichteten. Auch einige Schmuse-Tierchen waren dabei. Dann  gab es zunächst Austoben im Wald, Suchen von Birkenrinde und Entfachen eines Feuers mit dem Feuerstein. Martin Kern wies die Kinder in die richtige Handhabung von Pfeil und Bogen ein und ließ sie auf eine Scheibe schießen. Mit ehemaligen Bundeswehrfahrzeugen ging es auf  Spritztouren. So auch am Abend auf den Hoherodskopf , von wo aus alle einen Blick bis auf Frankfurt hatten. Dieses „Hören und Sehen bei Nacht“ eröffnete bei den Jungen und Mädchen eine neue Perspektive, um die Umwelt mit allen Sinnen wahrzunehmen. Wie man mit Hilfe des Doppel-Fernrohres und seiner Stricheinteilung die Entfernung messen kann, gehörte ebenfalls zum Programm. Gegrilltes zum Abendessen, die Aufregung und die vielen, neuen Eindrücke sorgten dafür, dass alle erst recht spät einschliefen. Wecken, „feldmäßige Körperhygiene“ und ein leckeres Frühstück ließen die Veranstaltung ausklingen. „Wir sind im nächsten Jahr wieder dabei“, versprachen die Kinder. Die Verantwortlichen der RK waren etwas enttäuscht: Zunächst hatte es zehn Anmeldungen geben, dann gab es kurz vorher noch drei Absagen, und am Samstag waren zwei Kinder gar nicht erschienen. Die Begeisterung der Fünf, die gekommen waren, ermutigt die RK, die am 3. Oktober ihr 50-jährigs Bestehen feiert, auch 2024 wieder Ferienspiele anzubieten.

Text und Bilder: Gernot Schobert

Gemeinsam wurden die Feldbetten hergerichtet.
Feuer machen mit Michael Greff. 
Martin Kern zeigte den Umgang mit Pfeil und Bogen.

Offiziersbeförderung und Neuaufnahme beim Kreisverbindungskommando Vogelsberg

Zur Offiziersbeförderung und eine Neuaufnahme beim Kreisverbindungskommando Vogelsberg (KVK VB) mit  einem festlichen Kameradschaftsabend waren auch die Vorstände der acht oberhessischen Kameradschaften aus dem Vogelsbergkreis eingeladen waren. Der Leiter des KVK VB, Oberstleutnant Dr. Stefan Serguhn, bezeichnet die Pflege eines Netzwerkes zwischen „aktiver“ und „nicht aktiver“ Truppe als einen wesentlichen Auftrag. Aus diesem Grunde waren Vorstände der acht Reservistenkameradschaften im Kreis eingeladen, gekommen waren zwölf Vorstandsmitglieder. Höhepunkt der Abendveranstaltung war die Beförderung von Leutnant der Reserve Ralph Otto Kimpel zum Oberleutnant der Reserve. Daneben überreichte Oberstleutnant Dr. Serguhn Haupfeldwebel der Reserve Katrin Höll die Ernennungsurkunde zum Sanitäts-Feldwebel des KVK VB.

Es wurden gute Gespräche geführt, sogar ein Vorsitzender einer RK hat dabei den Wunsch geäußert, persönlich im KVK VB mitzuarbeiten.

Laut Oberstleutnant der Reserve Serguhn setzt sich  das KVK VB setzt aktuell aus acht hochrangigen Reservistendienst-Leistenden zusammen, die alle aus der Region Vogelsberg und Umgebung stammen. Sie verrichten ihren Dienst freiwillig, also im Ehrenamt.
Neben der Landes- und Bündnisverteidigung, der nach den Vorkommnissen in der Ukraine wieder eine erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werde, sei der wesentliche Auftrag des KVK VB die Organisation und Sicherstellung der subsidiären Amtshilfe im Falle einer Großschadenslage und eines Katastrophenfalles.
So habe das KVK VB zuletzt im Jahr 2021 im Zuge der „Corona-Nothilfe“ über die Dauer von nahezu sechs Monaten in der Spitze bis zu 50 Soldaten in der subsidiären Amtshilfe im Landkreis zum Einsatz gebracht.

Die Bundeswehr sei auf die Unterstützung kompetenter und flexibler Reservistendienst-Leistender angewiesen; vor allem aber auch auf Arbeitgeber, die deren wertvolles gesellschaftliches Engagement unterstützten. Die Reservisten der Bundeswehr trügen als wichtiger Bestandteil der Sicherheitsvorsorge Deutschlands in erheblichem Maß zur Auftragserfüllung der Bundeswehr bei.

Das KVK VB biete Perspektiven in der Laufbahnentwicklung der Unteroffiziere mit Portepee, der Offiziere und der Stabsoffiziere der Reserve (auch Stabsoffiziere San der Reserve). Auch die Wiedereingliederung von Mannschaftsdienstgraden der Reserve werde nachhaltig unterstützt.

Über KVK-VB@landeskommandohessen.de können Interessierte jederzeit formlos Kontakt aufnehmen. „Ich bin mir sicher“, führt Oberstleutnant Dr. Serguhn aus, „dass die Kameraden und Kameradinnen des KVK VB ihren jederzeit ehrenamtlichen Dienst an unserer Gesellschaft als eine große Bereicherung empfinden. Natürlich gibt es im Jahresverlauf immer Gelegenheit für das kameradschaftliche Miteinander, das den Zusammenhalt und die Auftragserfüllung eines Verbindungskommandos überhaupt erst ermöglicht. Schön, wenn das in Kombination mit einer Offiziersbeförderung und der Übergabe einer Ernennungsurkunde einer Frau Hauptfeldwebel der Reserve verbunden werden kann“. Text: Gernot Schobert und  Dr. Stefan Serguhn

Dr. Serguhn (rechts) beförderte Ralf Kimpel zum Oberleutnant der Reserve
Vor versammelter Mannschaft meldete sich Hauptfeldwebel d. R. Katrin Höll, die ihre Ernennungsurkunde zum Sanitäts-Feldwebel von Oberstleutnant d. R. Dr. Stefan Serguhn (links) erhielt.