50 Jahre RK Schotten
Schotten (gs). Volkswandertage mit über 1000 Teilnehmern, Unterstützung des „Tags der Luftwaffen“ auf dem „Bockzahl“, Donau-Waffen-Lauf, militärische Ausbildung, Biwak oder Winterkampf im Vogelsberg, aber auch geselliges Beisammensein – überwiegend im damaligen Vereinslokal Bing in Rudingshain: Hauptfeldwebel der Reserve (d. R.) Stefan Kergl, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft (RK) Schotten, hatte anlässlich der 50-Jahr-Feier der Gruppierung im „Haus Sonnenberg“ einen „Museums-Tisch“ mit vielen Bildern, Presseberichten und anderen Dokumenten aus einem halben Jahrhundert Aktivitäten der Kameradschaft hergerichtet. Das waren viele Belege aus einer vielseitigen und interessanten Arbeit in dieser langen Zeit. „Es soll ein ruhiger und gemütlicher Abend werden“, hatte er bei der Zusammenkunft der ehemaligen Soldaten und ihren Partnersinnen angekündigt und damit vielen gleich die Angst vor langen Reden genommen.
Die RK wurde, damals noch als Orts-Kameradschaft (ROK), am 20. Oktober 1974 im „Hotel Adler“ gegründet. Der erste Stammtisch war sieben Tage später im Schützenhaus Schotten mit dem gestifteten RK-Wimpel. Im Schützenhaus trifft man sich, mit Unterbrechungen, noch bis heute. „Das zeigt die Verknüpfung mit der Schützengesellschaft Schotten“, sagte der Vorsitzende. Am 7. November wurde die ROK in den Verband der Reservisten der deutschen Bundeswehr aufgenommen und zu einer RK. Zum Vereinszweck führte er aus: „Die Mitglieder pflegen Kameradschaft im Sinne des Soldatengesetzes innerhalb und außerhalb ihres Verbandes“.
Zum Jahreswechsel 1974/1975 hatte die RK 30 Mitglieder (zwei Offiziere, vier Unteroffiziere und 24 Mannschafts-Dienstgrade der Reserve). 1978 waren es 150, 1979 schon 159 (45 aus der Großgemeinde Schotten, 43 aus Nidda, 14 aus Büdingen, elf aus Ortenberg, neun aus Altenstadt, sieben aus Hirzenhain, fünf aus Ranstadt, je vier aus Gedern und Glauburg, drei aus Ulrichstein und zwei aus Birst ein). Höchststand war einmal 162. Wegen der Gründung neuer Kameradschaften in der Umgebung sank die Mitgliederzahl auf 100 und bis 2006 auf 81, heute sind es 66. Kergl zog dann einen Vergleich zur Bundeswehr: Die hatte zwischen 1974 bis Anfang der 90er Jahre zeitweise bis zu 495000 Soldaten , im Ernstfalle wären noch rund 1,3 Millionen Reservisten eingezogen worden. Heute sind es nach Aussetzen der Wehrpflicht noch rund 180.000 Soldaten. „Nachwuchs ist dementsprechend sehr schwer zu bekommen, wir freuen uns über jeden Interessierten. Unsere Gemeinschaft wird deswegen naturgemäß kleiner, aber so lange es engagierte Mitglieder gibt, wird es auch eine RK Schotten geben“, verkündete er. „Das Wichtigste sind also die Mitglieder, die sich zu einer Gemeinschaft zusammentun und dem Verein den Sinn geben“.
Gernot Schobert, Gründungs-Vorsitzender im Jahr 1974, gab sein Amt 1985 an Hans-Werner Böhm (Rudingshain) ab, dessen Nachfolger war Jürgen Schmidt für acht Jahre, Stefan Kergl leitet die Kameradschaft seit 2006 (bis 2027 gewählt, das sind dann 21 Jahre). „Wir suchen aber mit Nachdruck junge und motivierte Nachfolger“, fügte er an. Sein besonderer Dank galt Florian Henrich, langjähriger zweiter Vorsitzender, Leiter der Reservisten-Arbeitsgemeinschaft (RAG) Schießsport, sehr erfolgreicher Schütze mit Hessen- und Bundesmeister-Titeln. Gewürdigt wurde auch Martin Kluge, „langjähriges Vorstandsmitglied, Standbein der RK, auf das man sich immer verlassen kann“. Beide wurden für 20 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Zwei Jahrzehnte ist auch Stefan Kergl Mitglied, er erhielt vom Kreisvorsitzenden eine Urkunde. Geehrt für 25 Jahre Verbandszugehörigkeit wurde der langjährige Kassenwart Sascha Fleischer, für 30 Jahre Obergefreiter d. R. Edgar Hofmann und Hauptgefreiter d. R. Mathias Weber.
Stefan Kergl und Oberstabsfeldwebel d. R. Achim Höll, Vorsitzender der Kreisgruppe Oberhessen, nahmen besondere Ehrungen vor: Für 50 Jahre Mitgliedschaft im Verband der Reservisten der deutschen Bundeswehr e.V.: Fähnrich der Reserve (d. R.) Gernot Schobert. Er war Gründer der RK, stand ihr zehn Jahre vor, war viele Jahre Kassenwart und stellvertretender Vorsitzender in der Kreisgruppe Oberhessen, Schriftführer und Pressewart der Landesgruppe Hessen und ist heute noch Beauftragter der Kreisgruppe für die Reservisten-Arbeitsgemeinschaft (RAG) internationalen Beziehungen mit Italien. Gefreiter d. R. Walter Lampe, ebenfalls Gründer der RK, 40 Jahre Kassenwart und viele Jahre Kassenwart der RAG. Oberfeldwebel d. R. Klaus Eckhardt, viele Jahre Leiter der Arbeitsgemeinschaft Schießsport und zweiter Vorsitzender der RK. Alle bekamen goldene Ehrennadeln und Urkunden. Alle drei wurden bereits vor Jahren mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.
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