| RK Name | RK Wenings |
|---|---|
| RK Vorsitzender | Jürgen Sträßle Borngasse 12 63697 Hirzenhain Telefon: 0175-6320786 Mail: StraessleJ@t-online.de |
| RK Heim/ Treffpunkt | RK Heim Am Hain 12 63688 Wenings |
| Mitgliederanzahl | 126 Mitglieder |
| Interessen/Tätigkeiten/ Schwerpunkte der RK | Schießsport Sicherheitspolitische Themen |
| Gibt es eine RAG Schießsport? | RAG Wenings Schießstätte: Schützenhaus Ulmbach Am Schützenhaus, 36396 Ulmbach Dauertermin: jeden 1. Freitag im Monat |
Wie aus Spaß ein Verein wurde …
Reservistenkameradschaft Lautertal feiert ihr 50-jähriges Bestehen / Rückblick und zahlreiche Auszeichnungen
LAUTERTAL (gs). „Zur Gründung der RK Engelrod im Jahr 1973 gibt es keine Unterlagen, sie soll jedoch auf eine kuriose Art entstanden sein“, sagte der Vorsitzende, Oberstabsfeldwebel der Reserve (d. R.) Achim Höll, während der 50-Jahr-Feier im Gemeinschaftshaus Engelrod. Es werde erzählt, junge Engelröder hätten sich an einem autofreien Sonntag am Dorfrand zu Schießübungen getroffen, die prompt die Polizei auf den Plan gerufen hätten. „Retter“ der Aktion soll Hauptmann Alfred Voss gewesen sein. Dieser erklärte den Ordnungshütern, es handele sich um eine Übung von Reservisten. Diese „Übeltäter“ seien somit in der Pflicht gewesen und hätten eine Reservistenkameradschaft (RK) gegründet, wie sie damals in vielen Orten in Oberhessen ins Leben gerufen wurde. Erster Vorsitzender sei sein Vater, Obergefreiter d. R. Alwin Höll gewesen, sagte Achim Höll im Rückblick. Die Engelröder Gruppe wuchs, weil sich auch Ungediente dem Reservistenverein anschlossen. Später nahm die RK den Namen der Großgemeinde Lautertal an.
Die Reservisten pflegten die Patenschaft mit der vierten Batterie des Panzerartilleriebataillons aus Stadtallendorf. Da gab es unter anderem Fußballspiele, Feinddarstellungen bei Manövern, Winterkampfausbildung, Besuche der Barbarafeiern und bei Kommandoübergaben. Die 4./145 ist aber 1985 bei der Heeresstruktur 5 außer Dienst gestellt worden. Am 24. September 1988 wurde eine Patenschaft mit der zweiten Kompanie des Panzerbataillons 141 aus Neustadt geschlossen. Mit ihr wurde Kraftfahrweiterbildung durchgeführt. Diese Einheit wurde, wie so viele andere, nach der Wiedervereinigung und dem Aussetzen der Wehrpflicht aufgelöst. Es gab Teilnahmen am Donau-Waffenlauf in Ulm, am Vier-Tage-Marsch in Nimwegen, Teilnahmen mit großen Erfolgen an Wettkämpfen der Kreisgruppe, Schießveranstaltungen, die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft Schießsport, Schlauchbootfahrten, Aus- und Weiterbildung zum Erhalt der militärischen Fertigkeiten und die Durchführung von Ferienspielen. Diese Liste ließe sich fortsetzen. „Aber auch die RK Lautertal hat Probleme wie viele Kameradschaften. Nach dem Aussetzen der Wehrpflicht kommen keine Reservisten mehr nach, Interessierte können zwar als Förderer bei Verbandsveranstaltungen mitmachen. Aktivitäten bei dienstlichen Veranstaltungen der Bundeswehr wie etwa Schießen – für diesen Zeitraum wird man Soldat – sind nicht möglich“, sagte Höll.
Er zeichnete Werner Eifert, Alfred Schaaf und Albrecht Habicht für 50 Jahre RK-Mitgliedschaft aus. 30 Jahre dabei sind Marko Bing, Stefan Jöckel, Berthold Köhler und Joachim Hansel. 25 Jahre: Wolfgang Dahmer, zehn Jahre: Thomas Kern. Ehrungen des Verbands der Reservisten der deutschen Bundeswehr e.V: Hauptgefreiter d. R. Alfred Schaaf (50 Jahre), Obergefreiter d. R. Stefan Jöckel, Obergefreiter d. R. Joachim Hansel und Obergefreiter d. R. Marko Bing (30 Jahre). Stabsunteroffizier d. R. Wolfgang Dahmer (25) und Stabsunteroffizier d. R. Thomas Kern (10).
Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak dankte der RK für 50 Jahre gesellschaftlichen Einsatz und verwies darauf, dass der Vogelsbergkreis mit dem Landeskommando Hessen eine Partnerschaft getroffen habe, die es Reservisten erleichtere, Übungen zu machen. „Ich habe gerne die Schirmherrschaft übernommen“, sagte Bürgermeister Dieter Schäfer, als er zum Jubiläum gratulierte. Gratulationen kamen auch von den Kameradschaften Lauterbach-Wartenberg und der RK Lanzenhain. „Es ist uns eine Ehre, heute hier zu sein“, sagte Carlo Zanoni namens der Alpini (Gebirgsjäger) aus Schottens Partnerstadt Arco am Gardasee. Sein Verein hat mit den oberhessischen Reservisten seit 15 Jahren eine Partnerschaft. Noch etwas länger ist die Freundschaft mit der Associazione Arma Aeronautica (Luftwaffen-Reservisten) Gardasee, für die Danilo Angeli gratulierte.

Freunde vom Gardasee in Oberhessen
Oberhessen. Gäste aus der Partnerstadt Arco waren in diesen Tagen in Oberhessen. Delegationen der Alpini (ehemalige Gebirgsjäger) und der Associazione Arma Aeronautica (Luftwaffen-Reservisten) nahmen in Lautertal an den Feiern zum Tag der deutschen Einheit und dem 50-jährigen Bestehen der dortigen Reservistenkameradschaft teil. Die beiden italienischen Gruppen sind seit über 15 Jahren mit der Kreisgruppe Oberhessen im Reservistenverband verschwistert. Diese Freundschaften haben in der Städtepartnerschaft zwischen Schotten und dem Ort am Gardasee ihren Ursprung. Bei ihrem Besuch in Schotten wurden die ehemaligen italienischen Soldaten mit Ehefrauen von Bürgermeisterin Susanne Schaab und Dieter Eickhoff, Vorsitzender des Verschwisterungsvereins, im „Vulkaneum“ begrüßt. Beide wiesen auf die Bedeutung der Freundschaft über die Grenzen hinaus. Auf Wunsch der Italiener wurde auch das Mosaik in der Festhalle besichtigt, das Künstler aus Arco im Jahre 1990 den Schottenern anlässlich eines Verschwisterungsjubiläums gestiftet hatten. Dann gab es einen Rundgang durch das „Vulkaneum“, eine Tour durch die Stadt, bei dem auch der Arcoer-Platz besucht wurde. Christel Zimmermann informierte in der Liebfrauenkirche Informationen über den Flügelaltar.
Das Programm, das die RAG IBZ ausgearbeitet hatte, beinhaltete auch einen Besuch des „Hauses an der Grenze“ bei Rasdorf und von „Point Alpha“ bei Geisa. Einer geschichtsträchtigen Stätte, an der sich Soldaten der NATO und des Warschauer Paktes in der Zeit des „kalten Krieges“ gegenüber standen. Weiter ging es nach Fulda zu einer Stadtbesichtigung. Schließlich gab es auf dem Schießstand des Lauterbacher Sportschützenvereins einen kleinen Schießwettkampf für die Italiener und einen Kameradschaftsabend. Sieger wurde Andrea Marconi, gefolgt von Eugenio Pasini und Laura Bronzini.
gs/Fotos: Schobert.


33.Flaggenparade zum Tag der deutschen Einheit
Lautertal (gs). In „Google-Italienisch“ begrüßte Hauptfeldwebel der Reserve (d. R.). Martin Kern die Gäste aus Norditalien bei der 33. Flaggenparade zum Tag der deutschen Einheit vor dem Gemeinschaftshaus in Engelrod und sagte: „Die Fahne der Einheit ist ein Symbol für Einigkeit, Recht und Freiheit für das seit Kriegsende erreichte wirtschaftliche und politische Wirken unseres Landes für sich selbst und in Europa“. Er schilderte die Schrecken des Kriegs in der Ukraine und betonte: „Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit“. Das sollte auch für die Politik eine Bedeutung haben.
Bürgermeister Dieter Schäfer ging auf die Entwicklung vor dem 3. Oktober ein, also vor dem offiziellen Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik. Das Volk selbst habe ein Jahr zuvor in seiner Unzufriedenheit mit dem System mit der friedlichen Volksrevolte im November 1989 einen Wendepunkt in unserer Geschichte initiiert. Das unbestrittene Ende der kommunistischen Diktatur in der DDR wurde aus seiner Sicht am 30. September 1989 um 18.59 Uhr eingeläutet, als Außenminister Hans-Dietrich Genscher auf dem Balkon des Palais Lobkowicz in Prag sagte: „Wir sind heute zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise …“ Die letzten drei Worte „… möglich geworden ist“ gingen unter im unbeschreiblichen Jubel von 5000 Menschen im Park des Palais Lobkowicz, die seit Tagen, Wochen, einige sogar seit Monaten auf einen solchen Satz gewartet hatten. Als eigentlicher Feiertag gelte jedoch für viele der 09. November 1989, der Tag, an dem die DDR Grenzbeamten ihre stringenten Grenzkontrollen aufgaben, die Berliner Grenzübergänge öffneten und die Ost-Berliner Bevölkerung erstmals ohne Widerstand passieren ließen. Das Jahr 1989 markierte nicht nur für Deutschland einen Wendepunkt, sondern auch für Europa, für die ganze Welt. Die Geschichte der Mauer zeige, „dass Mauern keine Lösungen bringen. Wir brauchen keine Mauern – weder die Mauern aus Stein noch die Mauern in den Köpfen, die sich in Vorbehalten und Vorurteilen, in Abgrenzung und der Ablehnung bestimmter Menschen oder Gruppen manifestieren“. Er forderte zum Dialog und zur Verständigung auf. Freiheit, Demokratie und Menschenrechte seien nie selbstverständlich. Sie müssten errungen und dann gepflegt und geschützt werden. Das könnten auch aktive Soldatinnen, Soldaten und Reservisten machen.
Landtagsabgeordneter Michael Ruhl ging auf die Teilung Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, die Bildung von zwei Blöcken, das Auseinanderdriften von Demokratie und Kommunismus und Deutschlands Ausrichtung in den Westen ein. Der Beitritt zur Nato sei ein Friedensprojekt für ganz Europa gewesen.
Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak meinte, „es ist wichtig, diesen Tag der Einheit zu begehen“. Er erwähnte einen großen Vertrauensverlust der Bürger in Politik und staatliche Strukturen. Ein Grund sei, dass vieles, was hier diskutiert werde, an der Lebenswirklichkeit vorbei gehe. Er forderte, unsere Werte dürften nicht weiter verloren gehen. „Wir müssen hinter der Bundeswehr stehen“, denn die innere Sicherheit sei ohne die äußere Sicherheit nicht möglich. Der Staat müsse die Bundeswehr, aber auch den Zivilschutz stärken, denn das, was wir „errungen haben darf nicht verloren gehen“, sagte der Vize-Landrat
Der Gesangverein Engelrod gab der Veranstaltung mit vielen Besuchern mit seinen Chören einen würdigen Rahmen. Nach dem Hissen der Deutschland-, Hessen- und Europafahne wurde im Gemeinschaftshaus das 50-jährige Bestehen der Reservistenkameradschaft Lautertal gefeiert. Im Außenbereich waren alte Fahrzeuge der Bundeswehr (Unimog, Iltis, Wolf, Krad Herkules), ein amerikanisches geländegängiges HMMWV (Humvee) und ein Geräte-Kraftwagen des THW Lauterbach zu sehen.



Bilder:
Reservisten, Gesangverein und Bevölkerung verfolgten die Flaggenparade zum Tag der Einheit. Foto: Gernot Schobert


