Teil 2. 50 Jahre RK Lauterbach/Wartenberg
Ein Rückblick in der Jubiläumsfeier
Im Dezember 1973 wurde am Schießstand „Kugelberg“ in Lauterbach die RK Oberhessen in einzelne Ortskameradschaften aufgeteilt. Hier wurde unter Leitung des Kameraden Feldwebel d. R. Bernd Vogel und weiteren Kameraden beschlossen, die Ortskameradschaft Wartenberg zu gründen.
Im Januar 1974 wurde die im Dezember 1973 beschlossene Gründung der RK Wartenberg mit der Wahl des ersten Vorstands endgültig besiegelt. Zum Vorsitzenden wurde Feldwebel d. R. Bernd Vogel gewählt. In der Anfangszeit traf man sich alle vier Wochen zu sogenannten Vollversammlungen, um die Geschicke der RK zu planen. Die RK wuchs, und man nahm an den verschiedensten Veranstaltungen teil. Im Fokus standen der militärische und sportliche Vergleich. Hier ist nur die Teilnahme an Volksläufen in Großenlüder und Storndorf zu nennen. Ferner nahm die RK mit großem Erfolg an einem Ausscheidungsschießen des Großkreises Mittelhessen teil. Feldwebel d. R. Wohlfahrt hat sich mit seinem Einzel-Ergebnis für den Ausscheidung für den Wettkampf in Hirschberg qualifiziert.
In der Jahreshauptversammlung 1975 im Vereinslokal Mendler wurde die Partnerschafts-Urkunde mit dem Panzergrenadier-Bataillon 4/62 Neustadt von Kompaniechef Hauptmann Conce an Feldwebel d. R. Vogel übergeben.
Das größte Ereignis im Jahr 1977 war die Übergabe der RK-Fahne. Dies geschah in einer großen Feier mit Vertretern der örtlichen Politik, als Gäste konnten der Landrat und der gesamte Kreisausschuss sowie eine Abordnung des Panzergrenadier-Bataillons begrüßt werden. Es wurden auch neue Kontakte zu der US-Armee geknüpft
1978 war die Teilnahme unter Feldwebel d. R. Vogel am Winterkampf in Schotten mit 20-Kilometer- Marsch und Waffenausbildung. Aber auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz, es wurde ein Kappenabend in Rudlos in der Gastwirtschaft Schlegelberger begangen.
1979 war ein wichtiges Jahr für die RK. Am 12.10.1979 wurde die Partnerschaft mit der US-Einheit RPC aus Fulda eingegangen. Anwesende Gäste waren Oberstleutnant d. R. Horst Helduser und Hauptmann d. R. Alfred Voss. Ferner konnte Bernd Vogel 25 neue Kameraden begrüßen.
1980 gab es eine Militärpatrouille mit der neuen Paten-Einheit in Fulda. In drei gemischten Gruppen mussten auf einem 10-Kilometer-Marsch verschiede Aufgaben gelöst werden.
Bei der Jahreshauptversammlung 1983 wurde die RAG Schießsport gegründet. Alle vier Wochen soll das Training mit den Waffen auf dem Schießstand „Kugelberg“ in Lauterbach stattfinden. Ziel der RAG Schießsport ist, die Kameraden durch Übung an den Waffen fit für die verschiedenen Schießwettkämpfe der Kreisgruppe und anderen RKen zu machen und halten.
Eine Mannschaft nahm vom 26. bis 28. 10. 1984 an der Militärpatrouille Escape 84 in Leopoldsburg in Belgien teil. Da die RK noch nie an so einem großen internationalen Wettkampf teilgenommen hatte, hielt sich der Erfolg in Grenzen. Aber die Kameraden nahmen einiges an Erfahrung mit nach Hause.
1986 war geprägt von einem Groß-Ereignis: Die RK Wartenberg richtet die Kreismilitärpatrouille der Kreisgruppe Oberhessen aus. Termin war am 23. und 24. Mai. Es wurde schon Monate im Vorfeld geplant. Es sollten verschiedene Stationen um den 15-Kilometer-Marsch entstehen. Diese waren Hindernisbahn, Schießstand, Schlauchboot, Erste- Hilfe-Station, um nur einige zu nennen.
1987 war die Feier zum 15-jährigen Bestehen.
Die zehnjährige Patenschaft mit der US Einheit RPC wurde vom 2. bis 4.Juni 1989 mit einem großen Fest begangen. Höhepunkt war die Geräte-Ausstellung von Panzern und Großfahrzeugen der US-Einheit und der Bundeswehr.
Im April 1993 wurde eine Fahrt unter dem Vorsitzenden Feldwebel d. R. Uwe Jacobi im April zum Jagdgeschwader 73 zum Fliegerhorst in Preschen unternommen. Die Besonderheit ist, in Preschen war das einzige MIG-Geschwader der Bundeswehr stationiert, ein Erbe der NVA. Hier wurde uns alles gezeigt und vorgeführt – von den Jets bis zum Flugsimulator. Den Abschluss der dreitägigen Fahrt haben wir im Spreewald mit einer Bootsfahrt begangen. Am 18. September 1993 richteten wir den 4. internationalen oberhessischen Reservistentag aus.
1997 wurde die Fusion mit der RK Lauterbach vollzogen. Dies ging mit der Namensänderung zur RK Lauterbach / Wartenberg einher.
Vorsitzender Hautfeldwebel d. R. Klaus Wohlfahrt organisierte 2001 eine Busfahrt zum Point Alpha mit Abschluss in der „Heile Schern“ in Geisa. Auf der Bleiche in Lauterbach wurde der Tag der Freiwilligen mit großer Geräte- und Fahrzeugschau von Bundeswehr, Feuerwehr, THW und Rotem Kreuz ausgerichtet. Dies war auch die letzte nennenswerte Groß- Veranstaltung mit militärischem Bezug, die von der RK organisiert und durchgeführt wurde.
Die RK Lauterbach/Wartenberg hat immer wieder relativ große Veranstaltungen für die Bevölkerung organisiert und durchgeführt. Zu nennen sind hier zwei Open-Air-Discos mit je etwa 1000 Besuchern. Es wurden aber auch andere Vereine unterstützt. Hier sei die Übernahme der Verpflegung bei den „Kastelruther Spatzen“ zu nennen. Die Teilnahme an den verschiedenen Vereinsfesten in Angersbach und Landenhausen ist obligatorisch.
RAG Schießsport
Unsere RAG Schießsport war lange Zeit mit eine der erfolgreichsten in der Kreisgruppe Oberhessen. Es wurden viele Pokale und Ehrungen eingefahren. Hier muss man den Kammeraden Horst Adolph hervorheben der nicht nur als bester Schütze in der Geschichte der RK, sondern auch über unsere Grenzen hinweg bekannt war und ist. Mein Dank gilt aber auch der jahrelanger Führung der RAG durch Bernd Baier und Waldemar Schieler, beide aus Herbstein Einen Bruch in dieser Erfolgsgeschichte gab und gibt es, als die RAG auf Anweisung sich von den RKen mit eigenen Vorständen abspalten mussten. Heute haben wir nur noch Schützen, die zwar für den militärischen Wettkampf üben, aber nicht mehr in der Lage sind, eine Mannschaft für Wettkämpfe zu stellen.
Zum Abschluss meiner Ausführungen noch eine kleinen Blick in die Zukunft:
Durch Abschaffung der Wehrpflicht ist uns kleineren RKen die Basis für die Rekrutierung von neuen Mitgliedern entzogen worden. Die Politik ging hier einen Irrweg mit ihrer Meinung, in Europa gäbe es nie wieder Krieg. Wie wir alle wissen, werden wir gerade mit dem Angriff auf die Ukraine eines Besseren belehrt. Wir wissen, dass eine Rückkehr zur Wehrpflicht nicht mehr möglich ist. Aber man sollte ein verpflichtendes soziales Jahr einführen, in welchem auch die Bundeswehr mit eingeschlossen wird, denn unserer Gesellschaft steht noch vor großen Aufgaben, die gelöst werden müssen.
So sieht die Zukunft der RK leider nicht unbedingt rosig aus, andere RKen haben sich schon aufgelöst oder sich mit anderen zusammengeschlossen.
von Holger Schwallack
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