Gedenkveranstaltung der RK Lautertal zum Tag der deutschen Einheit
Engelrod (gs). Die Reservistenkameradschaft (RK) Lautertal zeigte auch diesmal wieder Flagge. Seit der Wiedervereinigung gedenken die ehemaligen Bundeswehrsoldaten im Ortsteil Engelrod am 3. Oktober dieses für Deutschland bedeutsamen Ereignisses. Mal größer, beim zeitgleichen „Tag der Reservisten“, mal mit Gästen von den Alpini aus Arco und der Associazione Arma Aeronautica Alto Garda (italienische Luftwaffen-Reservisten) und mal kleiner, wie in heuer mit Gästen befreundeter Kameradschaften aus Lauterbach/Wartenberg und Lanzenhain. Von der örtlichen Politik begrüßte RK-Vorsitzender Oberstabsfeldwebel der Reserve (d. R.) Ortsvorsteherin Sabine Kreis und Bürgermeister Lukas Becker. Der Gesangverein konnte aus personellen Gründen diesmal nicht auftreten.
Bürgermeister Becker, seit dem Ferien-Spiel-Biwak der RK, Förder-Mitglied im Verband der Reservisten der deutschen Bundeswehr, ging auf die Bedeutung von Einigkeit, Recht und Freiheit im Text der Nationalhymne ein. Diese Worte sollten bis ans Ende der Welt gelten, sagte er. Menschen hätten dafür gekämpft. Bundeswehr und Reservisten setzten sich gemeinsam für den Frieden ein.
Hauptfeldwebel d. R. Martin Kern ging auf das Grundgesetz und die Gründung der Bundesrepublik Deutschland vor 75 Jahren ein. Seit 1949 „lebten wir in einer Zeit, in der sich viele Mitbürger nicht für Politik interessierten“, denn die Sorgen galten der tägliche Mahlzeit oder einer intakten Wohnung. Es folgten der Aufschwung, das Wirtschaftswunder, die Rückkehr der letzten Kriegsgefangenen. Die Bundeswehr sei durch den Anschub der USA als Prellbock im kalten Krieg gegen den Osten gegründet worden. Er sprach von Höhen und Tiefen in den Ost-West-Beziehungen zwischen 1960 bis Ende der 1980er. Die Gefährlichkeit der Lage hätten viele Menschen gar nicht mitbekommen, und wenn, dann erst als die Gefahr gebannt war. Er erwähnte den Zerfall der UdSSR mit den damit verbundenen Unsicherheiten. Im Westen sei man froh gewesen, als der vermeintlich einschätzbare pro-westlich orientierte Herr Putin aus dem Hause des KGB Präsident Boris Jelzin ablöste. „Die Fäden waren gesponnen und wurden durch Putin geschickt über Jahre hinweg zu festen Seilen gedreht. Vor deren Existenz wir heute plötzlich überrascht stehen und feststellen, die Knoten sind ohne Schwert nicht zu öffnen. Jetzt muss sich zeigen, ob die Schwerter aus weicher Bronze oder aus dem Stahl sind, den wir Putin zeigen müssen, indem wir dessen Opfer damit ausrüsten, sie bewehren, um sie in die Lage zu bringen, sich angemessen zu verteidigen und zu siegen“, sagte er mit Hinweis auf den Ukraine-Krieg. Gemäß der Konventionen für angegriffenen, überfallene Staaten stellte er die Frage, könnten oder dürften wir diejenigen sein, die durch Unterlassung den Wunsch eines Volkes nach Freiheit und Demokratie nicht nach Kräften nicht unterstützen. Und das von einem Volk, das in seiner Hymne die Freiheit besinge, so Kern
Zu den Klängen der Nationalhymne wurden die Flaggen von Deutschland und Lautertal am Dorfgemeinschafthaus gehisst. Im Inneren gab es dann ein geselliges Beisammensein.


Foto: Gernot Schobert
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